Drehscheibe Nr. 100 Dezember 2022

24 | Ausgabe 100 - Dezember 2022 Im Speisewagen des Wiedervereinigungs-Express durch die Reisfelder Vietnams Seit 1936 wurde die Verkehrsader durchs Land nicht mehr nennenswert erweitert oder verbessert. Der schnellste Zug bewältigt die 1.726 Kilometer lange Strecke in rund 30 Stunden. Wer es sich leisten kann, fährt im „Soft Seater“ Waggon und genießt den Blick in die subtropische Landschaft von einem weichen Sitz aus. Aber auch in der buchstäblichen Holzklasse kann noch gereist werden. Die Reise im „Hard Seater“ Waggon ist die günstigste Möglichkeit, um durch Vietnam zu reisen. Touristinnen und Touristen überwinden die weiten Entfernungen gern im Nachtzug. Im „Hard Sleeper“ Waggon sind sechs Fahrgäste in einem Abteil untergebracht. Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, sind die Pritschen gepolstert. Zu viert im Abteil reist man im Soft Sleeper Waggon. Neben der staatlichen Eisenbahn können auch VIP-Abteile von privaten Anbietern gebucht werden. Die Wagen sind auf beliebten Strecken in Regelzügen eingereiht. Der Unterschied liegt in der Servicequalität und dem Reisekomfort. Bei einer Nachtfahrt lassen sich große Entfernungen im Schlaf überwinden und Kosten für eine Übernachtung sparen. Manch schöne Streckenabschnitte könnten einem in der Dunkelheit aber entgehen. Eine der schönsten Zugfahrten in Vietnam führt über den Wolkenpass. Der Đèo Hai Vân, wie der Pass auf Vietnamesisch genannt wird, liegt zwischen den Städten Hue und Da Nang, etwa in der Mitte Vietnams. Erst führt die Fahrt durch Reisefelder, dann windet sich die Bahnstrecke entlang der Küste über den Pass. Vom Zugfenster aus bietet sich ein traumhafter Blick über die Küste und auf das weite Meer. Der Wolkenpass ist die klimatische Grenze zwischen dem Norden und dem Süden Vietnams. Oft versperren dichte Wolken den Blick auf die reizvolle Landschaft. Entlang der NordREISEBERICHT | Vietnam & Kambodscha Lotus-Express-Train - Im VIP-Schlafwagenabteil durch Vietnam

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