Drehscheibe Nr. 102 Juni 2023

Ausgabe 102 | Juni 2023 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH

2 | Ausgabe 102 - Juni 2023 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Fahrplanausweitungen bei der GKB 4 150 Jahre Wieserbahn - Die Bahnstrecke wird elektrifiziert 6 Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl im Interview mit der Drehscheibe 8 Baustellenreport: GKB-Baumaßnahmen im Sommer 2023 / Viele Bauprojekte im Bereich Frauental-Bad Gams 10 Historische Betrachtungen - Jubiläum: 70 Jahre "Roter Blitz" 12 Mittelposter: Der "Rote Blitz" der GKB auf der Südbahnstrecke 14 Personal 16 Ganz Kurze Berichte 19 Reisebericht: Von Budweis nach Linz - Auf den Spuren der Pferdeeisenbahn 24 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 27 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben, finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Herausgeber: Redaktion: Layout: Anschrift: Druck: Auflage: Fotos: Poster: K. Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik, Mag. C. Loibnegger, oder Mag. E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Diese Ausgabe des Magazins Drehscheibe berichtet über den schnellen Fortschritt bei der Weiterentwicklung der GKB. Im Kommentar auf Seite 3 erläutert Geschäftsführer Mag. Gerald Klug die bisherige Erfolgsgeschichte der GKB. Der Leitartikel informiert über die aktuellen Angebotsausweitungen bei der S-Bahn. Außerdem beschäftigen wir uns in mehreren Beiträgen mit der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Wieserbahn. Danach führen wir ein spannendes Gespräch mit dem langjährigen GKB-Geschäftsführer KR Mag. Franz Weintögl. Im Baustellenreport informieren wir über die großen Sommerbaustellen. Der historische Beitrag beleuchtet die 70jährige Geschichte der Baureihe VT10 bei der GKB. Im Personalteil stellen wir neue Führungskräfte bzw. Mitarbeiter:innen vor und würdigen Leistungen in der Lehrlingsausbildung. In den „News and Facts“ berichten wir über das neue Geschäftsfeld Regionalmobilität, die Haltestellenmodernisierungen an der Wieserbahn, einen Weltrekord u.a.m. Der Reisebericht führt uns auf die Spuren der Pferdeeisenbahn. Und die neue Museumssaison im TEML wurde wieder mit einem Dampfsonderzug eröffnet. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM FOTO: SHUTTERSTOCK DANN SAMMLE INSPIRATION IN GANZ GRAZ MIT DEM FREIZEIT-TICKET DER VERBUND LINIE. DU BIST EIN KÜNSTLERISCHER FREIGEIST? Verbund verbindet. S T E I E R M A R K W E I T N U R 1 1 € WWW. V E R B U N D L I N I E . A T TICKET FREIZEIT-

3 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Vor ziemlich genau fünfundzwanzig Jahren begann die lange Erfolgsgeschichte der modernen Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Nach Beendigung des Bergbaus in der Weststeiermark, entstand aus der historischen GKB im Jahr 1998 die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Das neu strukturierte Unternehmen wurde weiter diversifiziert und entwickelte sich so zum Zentrum einer international erfolgreichen Unternehmensgruppe. Erfolgsgeschichte der GKB Die vernachlässigte Bahninfrastruktur des Eisenbahnunternehmens musste sukzessive modernisiert werden. Die GKB investierte auch in moderne Schienenfahrzeuge und verjüngte die Busflotte. Als Teil von Verkehrsverbund, S-Bahn Steiermark und RegioBus konnte die GKB das Mobilitätsangebot immer mehr ausweiten, wodurch die Fahrgastzahlen stark stiegen. Die GKB ist nun die größte Privatbahn in Österreich. Im Güterverkehrsbereich gründete man die Joint Ventures LTE und Adria Transport, deren Management und Belegschaft sie in ganz Europa zum Erfolg führten. Das Unternehmen setzt außerdem auf gezielte Personalentwicklung. Dafür etablierte die GKB ein erfolgreiches Ausbildungszentrum für Bahnpersonal und bildet auch selbst Lehrlinge aus. Auch die anderen Unternehmensteile entwickeln sich erstklassig. Im Facility-Bereich konnten wir die Errichtung vieler moderner Bahnhöfe und innovative Immobilienentwicklungsprojekte realisieren. Nach 25 Jahren hat sich aus der ursprünglichen GKB eine erfolgreiche und wirtschaftlich sehr gut aufgestellte Unternehmensgruppe entwickelt. Die mittlerweile über 1000 Beschäftigten erwirtschafteten nachhaltige Erträge, die bisher auch in der Weststeiermark reinvestiert wurden. Die Ära Weintögl Diese Erfolgsgeschichte ist untrennbar mit Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl verbunden. Er wurde 1998 zum Geschäftsführer des neu gegründeten Bahn- und Busverkehrsunternehmens bestellt. Gemeinsam mit den damaligen Prokuristen hat er eine langfristige Restrukturierung umgesetzt, neue Geschäftsfelder erschlossen und das Unternehmen entwickelt. Zweifelsohne ist es weitgehend dem persönlichen Einsatz von Geschäftsführer Franz Weintögl zu verdanken, dass wir heute derart gut aufgestellt sind und sich die GKB wirtschaftlich so gut entwickelt hat. Besonders als Weststeirer ist es mir daher eine persönliche Freude und Ehre, nun mit ihm gemeinsam die Verantwortung für die GKB tragen zu dürfen. GKB auch in Zukunft erfolgreich Aktuell wird in unser Unternehmen und die Region so viel investiert, wie noch nie in der Geschichte. Die neue Koralmbahn, die Elektrifizierung der GKB und der Ausbau der S-Bahn werden das Mobilitätsangebot in der Weststeiermark massiv verbessern. Dies eröffnet für unser Unternehmen neue Möglichkeiten, wodurch die GKB auch weiterhin das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region bleibt. Denn obwohl das Unternehmen gerade unruhige Zeiten erlebt, bin ich der festen Überzeugung, dass wir unseren erfolgreichen Weg weitergehen werden. von Mag. Gerald Klug Geschäftsführer der GKB 25 Jahre moderne GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG 25 Jahre Erfolgsgeschichte der GKB als Bahn- und Busunternehmen

4 | Ausgabe 102 - Juni 2023 MOBILITÄT | Fahrplanausweitung bei GKB Mit 17. April 2023 wurde das Fahrplanangebot der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH am Abend und an den Wochenenden großzügig ausgeweitet. Seit 17. April gibt es bei der GKB mehr Zugverbindungen am Abend und an den Wochenenden. Auf den S-BahnLinien S7 von Graz nach Köflach und S61 von Graz nach Wies-Eibiswald wird am Abend und an Sonn- bzw. Feiertagen täglich je eine zusätzliche Zugverbindung in jede Richtung verkehren. Außerdem kommt es an Wochenenden auf den Linien S7 und S61 zu einer Fahrplanverdichtung, wodurch die Züge am Nachmittag im Stundentakt fahren. Diese Verbesserungen im Mobilitätsangebot der GKB können aufgrund einer Bestellung zusätzlicher Verkehrsdienstleistungen durch die Gebietskörperschaften realisiert werden. „Unser klares Ziel ist es, noch mehr Menschen vom Umstieg auf die ´Öffis´ zu überzeugen. Dafür braucht es neben dem unschlagbaren Preis für unser Klimaticket auch das dementsprechende Angebot. Daher freue ich mich sehr, dass wir auch auf den Strecken der GKB erneut wesentliche Verbesserungen schaffen. Damit gelingt es uns die S-Bahn für die Fahrgäste noch attraktiver zu machen“, freut sich Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang. Auch Geschäftsführer Mag. Franz Weintögl und Prok. Peter Kronberger von der GKB sind begeistert: „Die GKB kann mit den zusätzlichen Zugverbindungen das Mobilitätsangebot insbesondere im Freizeitverkehr weiter ausbauen und entspricht damit den Fahrgastwünschen. Wir freuen uns sehr, dass diese nachhaltige Angebotsausweitung am Abend bzw. an den Wochenenden, nun im Auftrag der Gebietskörperschaften umgesetzt werden kann.“ Die umfangreichen Angebotsausweitungen bei der GKB am Abend und an den Wochenenden, bringen eine weitere massive Aufwertung des öffentlichen Verkehrs in der Weststeiermark. Text: GKB_PA / Fotos: GKB_Ferk & S-Bahn Steiermark Geschäftsführer Mag. Franz Weintögl und Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang (v. l.)

5 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Fahrplanausweitung bei GKB | MOBILITÄT Neue Zugverbindungen bei der GKB am Abend und an den Wochenenden S61 von Graz Hbf nach Wies-Eibiswald, ab 23:20 Uhr von Montag bis Freitag S61 von Graz Hbf nach Wies-Eibiswald, ab 13:06 Uhr, ab 15:06 Uhr, ab 17:06 Uhr, ab19:06 Uhr an Sonn- und Feiertagen S61 von Graz Hbf nach Wies-Eibiswald, ab 23:06 Uhr an Samstagen, Sonn- und Feiertagen S61 von Wies-Eibiswald nach Graz Hbf, ab 21:47 Uhr von Montag bis Freitag S61 von Wies-Eibiswald nach Graz Hbf, ab 21:35 Uhr an Samstagen, Sonn- und Feiertagen S61 von Wies-Eibiswald nach Graz Hbf, ab 12:35 Uhr, ab 14:35 Uhr, ab 16:35 Uhr, ab 18:35 Uhr an Sonn- und Feiertagen S7 von Graz Hbf nach Köflach, ab 23:06 Uhr – täglich S7 von Graz Hbf nach Köflach, ab 12:06 Uhr, ab 14:06 Uhr, ab 16:06 Uhr und ab 18:06 Uhr an Sonn- und Feiertagen S7 von Köflach nach Graz Hbf, ab 22:07 Uhr von Montag bis Samstag S7 von Köflach nach Graz Hbf, ab 21:07 Uhr an Sonn- und Feiertagen S7 von Köflach nach Graz Hbf, ab 12:07 Uhr, ab 14:07 Uhr, ab 16:07 Uhr und ab 18:07 Uhr an Sonn- und Feiertagen Weitere Informationen zur Fahrplanausweitung erhalten Sie unter: kundenservice@gkb.at oder 0316 / 5987-300

6 | Ausgabe 102 - Juni 2023 INFRASTRUKTUR | Elektrifizierung der Wieserbahn bis 2025 Die Wieserbahn wird 150 Jahre alt – Elektrifizierung der Bahnstrecke bis 2025 Jubiläum: 150 Jahre Wieserbahn - Von der historischen Bahnstrecke zur modernen und klimafreundlichen Nahverkehrsverbindung! Am 8. April 1873 hat die Graz-Köflacher Bahn den Verkehr auf der Bahnstrecke zwischen Lieboch und WiesEibiswald aufgenommen. Damit ist die Wieserbahn nun bereits seit 150 Jahren das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Südweststeiermark. Mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025 wird der Wieserbahn zukünftig auch eine wichtige Zubringerfunktion zum internationalen Bahnverkehr zukommen. Die Koralmbahn und stark gestiegene Fahrgastzahlen im Regionalverkehr machen außerdem die Elektrifizierung und den Ausbau der weststeirischen Bahninfrastruktur notwendig. Die Elektrifizierung der GKB soll in zwei Phasen bis 2028 erfolgen. In der 1. Elektrifizierungsphase werden, abgestimmt auf die Errichtung der Koralmbahn, die notwendigen Oberleitungs-, Bahn- und Sicherungstechnikanlagen an der Wieserbahn errichtet. Bis Mitte 2023 stellt die GKB nur im Bereich zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibiswald etwa 880 Oberleitungsmasten auf, danach beginnt die Installation der ersten 46 Kilometer Oberleitung. Außerdem modernisiert die GKB alle Bahnhöfe und Haltestellen. Dazu gehört die barrierefreie Gestaltung der Zugangsbereiche, der Ausbau von Park and Ride-Anlagen und die Errichtung von Fahrradstellflächen. Alle Bahnübergänge werden noch sicherer gemacht und die Stellwerke modernisiert. Zeitgleich mit den umfangreichen Baumaßnahmen an der Wieserbahn erfolgt die Elektrifizierung und bauliche Adaptierung des Graz Köflacherbahnhofes in der Landeshauptstadt. „Bis Mitte 2025 werden die Vorbereitungen an der Bahninfrastruktur für die 1. Elektrifizierungsphase abgeschlossen sein. Mit Fahrplanwechsel im Dezember 2025 ist die Inbetriebnahme der Koralmbahn und die Aufnahme des elektrischen Regionalbahnbetriebes durch die GKB auf einem Abschnitt der Wieserbahn geplant“, skizziert Geschäftsführer Mag. Gerald Klug die nächsten Umsetzungsschritte. Bund, Land, Gemeinden und GKB investieren in die Elektrifizierung und den Ausbau der ganzen Wieserbahn insgesamt rund 160 Millionen Euro. Die Zukunft der Wieserbahn Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl zur Bedeutung der Elektrifizierung: „Rund

7 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Elektrifizierung der Wieserbahn bis 2025 | INFRASTRUKTUR Jubiläumsfahrt: Am 1. Oktober 2023 geht es mit dem "Roten Blitz" nach Wies-Eibiswald! um das 150. Jubiläum befinden sich die Wieserbahn und auch unser Unternehmen in einem Transformationsprozess. Nach Abschluss der 1. Elektrifizierungsphase werden dort erstmals planmäßig elektrische Triebwagen der GKB fahren. Dies ist ein historischer Meilenstein für die Mobilität in der Steiermark. Die Elektrifizierung der GKB ermöglicht uns den Einsatz von hochmodernen, elektrischen Schienenfahrzeugen und damit die klimafreundliche Ausweitung des SBahnverkehrs in der Weststeiermark. In Kombination mit stimmigen RegioBusFahrplänen, dem Klimaticket und innovativen Mikro-ÖV-Angeboten erhoffen wir uns dadurch eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der GKB.“ Im Laufe des Jahres sind einige Jubiläumsveranstaltungen geplant. Text: GKB_PA / Fotos: GKB_Ferk

8 | Ausgabe 102 - Juni 2023 INTERVIEW | Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl Drehscheibe: Herr Generaldirektor Weintögl, sie stehen nun seit ziemlich genau 25 Jahren an der Spitze der GKB. Was hat sich in dieser langen Zeit im Unternehmen verändert? GD Weintögl: Eigentlich hat die heutige GKB mit dem Unternehmen, welches ich übernommen habe, nur mehr entfernte Ähnlichkeit. Die gesamte Bahn- und Businfrastruktur wurde bzw. wird flächendeckend modernisiert und massiv ausgebaut. Außerdem hat die GKB in moderne Gelenktriebwagen investiert und wurden GKB ist "erfolgreicher, moderner, internationaler und weiblicher geworden“ Im Jahr 1998 wurde KR Mag. Franz Weintögl zum Geschäftsführer der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bestellt. Die Drehscheibe interviewte die wichtigste Leitfigur der modernen GKB zur Entwicklung des Unternehmens, zur Elektrifizierung und zur Abspaltung der Infrastruktur. Teil der S-Bahn Steiermark. Dadurch konnten wir das Fahrplanangebot stark ausweiten, wodurch die Fahrgastzahlen und die Kunden:innenzufriedenheit stark gestiegen sind. Im Güterverkehr wurden die Joint Ventures LTE und Adria Transport gegründet, die europaweit erfolgreich unterwegs sind und sich wirtschaftlich sehr gut entwickeln. Auch der Busbetrieb konnte modernisiert, die Busflotte verjüngt und das Linienangebot ausgebaut werden. Die Bussparte des Unternehmens behauptet sich sogar bei EU-weiten Ausschreibungen. Die GKB betreibt sehr erfolgreich ein Ausbildungszentrum für Bahnpersonal und bildet hochqualifizierte Lehrlinge aus. Die Bereiche Traktion, Instandhaltung oder Sicherungstechnik sind ebenfalls erstklassig aufgestellt. Im Facility Management konnten wir Immobilienentwicklungsprojekte, wie z. B. das GKB-Center in Graz, realisieren. Mit der Regionalmobilität haben wir nun erfolgreich ein weiteres innovatives Geschäftsfeld etabliert. Die GKB ist heute eine national und international erfolgreiche Unternehmensgruppe, deren Gewinne bisher in der Weststeiermark reinvestiert wurden. Der Frauenanteil, unter den insgesamt über 1000 Beschäftigten der GKB-/LTE-/ADT-Gruppe, konnte stark gesteigert werden und auch Diversität ist für uns ein wichtiges Thema. Die GKB ist in den letzten 25 Jahren also erfolgreicher, moderner, internationaler und weiblicher geworden. Drehscheibe: Wie sieht der öffentliche Verkehr in Zukunft aus: Was bieten moderne Mobilitätsunternehmen an? GD Weintögl: Aufgrund von Verkehrsproblemen durch den Individualverkehr, durch Veränderungen im Mobilitätsverhalten und ein neues Klimabewusstsein wurde der öffentliche Verkehr für die Bevölkerung immer wichtiger. Neue Angebote, wie das Klimaticket, aber auch die allgemeine Teuerung in Folge der Ukrainekrise verstärken diesen Effekt. Die GKB stellt, als Teil von S-Bahn und RegioBus, schon jetzt ein sehr ansprechendes Mobilitätsangebot für die steirische Bevölkerung zur Verfügung. Auch die sogenannte „Letze Meile“ wird von uns mitgedacht, hier macht die GKB den Fahrgästen bereits mehrere niederschwellige Angebote. Der durchgängig barrierefreie und bequeme Zugang zur Infrastruktur und den Fahrzeugen wird immer wichtiger. Zukünftig sind weitere Taktverdichtungen mit mehr Zugverbindungen, die Ausweitung der Fahrgastkapazitäten in den Schienenfahrzeugen und eine noch bessere Abstimmung mit dem Busangebot geplant. Diese von den Fahrgästen gewünschten Angebotsausweitungen sind jedoch nur durch die Elektrifizierung der Nahverkehrstrecken und den Ausbau der Bahninfrastruktur möglich. Strukturell Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl steht bereits seit 25 Jahren an der Spitze der GKB

9 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl | INTERVIEW haben wir nämlich mittlerweile die Kapazitätsgrenzen erreicht. Drehscheibe: Stichwort: Elektrifizierung! Wie entwickelt sich das wichtigste Zukunftsprojekt der GKB? GD Weintögl: Aktuell befinden wir uns mitten in der Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken – ein echtes Jahrhundertprojekt für die GKB und die Region. Für den elektrischen Betrieb wird unser Unternehmen auch neue, hochmoderne Schienenfahrzeuge beschaffen. Bis 2028 sollen die Elektrifizierung und die flächendeckende Attraktivierung der Bahnhöfe abgeschlossen sein. Im Zuge der Modernisierung der Sicherungstechnik werden außerdem alle Eisenbahnkreuzungen noch sicherer gemacht. Gemeinsam mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025 kommt es dadurch zu einem MobilitätsDer aus Müllendorf im Burgenland stammende Absolvent des Gymnasiums Eisenstadt wurde bei den Österreichischen Bundesbahnen als Fahrdienstleiter ausgebildet und versah seinen Dienst bei der Raab-Ödenburg-Ebenfurter Eisenbahngesellschaft. Parallel dazu absolvierte er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Ab 1986 war Mag. Franz Weintögl in der Abteilung für Steuerpolitik der Arbeiterkammer Wien beschäftigt. Im Jahr 1994 wechselte der Steuerrechtsexperte als Sekretär ins Kabinett des damaligen Bundesministers für Finanzen. Im Juni 1998 wurde er von Verkehrsminister Dr. Caspar Einem zum Geschäftsführer der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bestellt. Unter seiner langjährigen Leitung entwickelte sich aus der GKB eine international sehr erfolgreiche Unternehmensgruppe mit den Joint Ventures LTE und Adria Transport. Franz Weintögl hat zwei erwachsene Kinder und zwei Enkelkinder, er lebt in Wien und Graz. Der erklärte Kosmopolit ist aber auch sehr gerne auf Reisen, bevorzugt in Asien und Mittelamerika. quantensprung in der ganzen Weststeiermark. In Kombination mit stimmigen RegioBus-Fahrplänen, dem Klimaticket und innovativen Mikro-ÖV-Angeboten erhoffen wir uns dadurch eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der GKB. Damit machen wir das Unternehmen und die Mobilität in der Region zukunftsfit. Drehscheibe: Das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) arbeitet an einer Umstrukturierung der GKB. Wie sieht die Zukunft des Unternehmens aus? GD Weintögl: Die beiden zuständigen Bundesministerien, also das BMK und das BMF, haben sich darauf verständigt den Infrastrukturbereich der GKB per Gesetz herauszulösen und ihn der ÖBB Infrastruktur AG in einem sehr komplexen Prozess zu überantworten. Übrig bliebe, eine GKB als reines Eisenbahnverkehrsunternehmen ohne eigene Bahninfrastruktur. Dadurch wird wohl eine Neuausrichtung des Unternehmens notwendig werden. Was dies für den Fortbestand der GKB und die Region bedeutet, kann aktuell niemand wirklich abschätzen. Drehscheibe: Sie werden voraussichtlich mit Anfang 2025 den Ruhestand antreten. Was steht noch auf Ihrer Agenda? GD Weintögl: Ein großes aktuelles Projekt in meinem Geschäftsbereich ist, wie erwähnt, die Beschaffung der neuen Elektrotriebfahrzeuge, die zum Teil bereits im Dezember 2025 einsatzbereit und zugelassen sein müssen. Dazu gehört auch die Errichtung der Instandhaltungsinfrastruktur bzw. die gesamte technische Implementierung. Außerdem möchten wir, wenn möglich, das Geschäftsfeld MikroÖV noch weiterentwickeln. Drehscheibe: Danke für das Interview!

10 | Ausgabe 102 - Juni 2023 Der umfangreiche Bahnausbau in der Weststeiermark und die Elektrifizierung der regionalen Bahnstrecken gehen zügig voran. Aktuell wird die Bahninfrastruktur in der Weststeiermark massiv ausgebaut. Die regionalen S-Bahn-Strecken werden elektrifiziert. Dafür erfolgt in der 1. Elektrifizierungsphase die Errichtung von Oberleitungs-, Bahn- und Sicherungstechnikanlagen an der Wieserbahn. Bis Mitte 2023 werden etwa nur zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibiswald rund 880 Oberleitungsmasten aufgestellt. Zeitgleich beginnt bereits die Installation der ersten 46 Kilometer Oberleitung. Außerdem steht die Modernisierung der Bahnhaltestellen und großer Teile der Sicherungstechnik am Plan. Dabei werden unter anderem die Eisenbahnkreuzungen von St. Martin-Bergla bis Wies-Eibiswald technisch noch sicherer gemacht. Für diese Elektrifizierungs- und Bahnbauarbeiten sind im Sommer 2023 eine längere Sperre von Teilen der Wieserbahnstrecke mit Schienenersatzverkehren notwendig. Bahnbauarbeiten im Sommer 2023 Konkret ist von 7. Juli bis 11. September 2023 eine Streckensperre mit Schienenersatzverkehr zwischen Deutschlandsberg und Wies-Eibiswald erforderlich. Außerdem wird von 7. Juli bis 21. August 2023 zusätzlich die Teilstrecke zwischen Wettmannstätten und Deutschlandsberg wegen der Bahnbauarbeiten gesperrt. Die S-Bahn-Linien S6 / S61 der GKB müssen in diesen Zeiträumen in den betreffenden BAUSTELLENREPORT | Bahnbaustellen im Sommer 2023 Erste sichtbare Elektrifizierungsschritte an der Wieserbahn und größere Bahnbaustellen im Sommer 2023 Abschnitten im Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt werden. Aufgrund der straffen Zeitpläne für die Elektrifizierungs- und Bahnbauprojekte sind teilweise auch Nacht- und Wochenendarbeiten nötig. Mehr Bahnangebot Mit Fahrplanwechsel 2025 wird die Koralmbahn den Betrieb aufnehmen. Zeitgleich sollen die ersten elektrischen Regionalzüge der GKB fahren. Danach werden bis Ende 2028 die Streckenabschnitte von Graz über Lieboch nach Wettmannstätten und nach Köflach elektrifiziert. Bis 2028 soll ein klimafreundliches Öffi-Netz mit moderner Bahninfrastruktur entstehen, welches noch mehr Angebotsausweitung möglich macht und eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bei der GKB bringen soll. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Ferk Die ersten Isolatoren an den neuen Masten Die Maststell- und Oberleitungsarbeiten gehen zügig voran

11 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Bauprojekte im Bereich Frauental | BAUSTELLENREPORT Setzen der Gründung für einen Oberleitungsmasten Maststellarbeiten am Bahnhof Deutschlandsberg Stadt Übersicht über Bauprojekte rund um den Bahnhof Frauental-Bad Gams im Sommer 2023 Von Juni bis September 2023 kommt es zwischen der Florianistraße (L601) und dem Höllriegelbach sowie im Bereich des Bahnhofs Frauental-Bad Gams zu Einschränkungen. Am Bahnhof Frauental-Bad Gams wird bis 2024 ein moderner Personentunnel errichtet, dadurch kann es zu Einschränkungen beim Zugang zu den Bahnsteigen kommen. Aufgrund des 2-gleisigen Ausbaues zwischen dem Bahnhof Weststeiermark und dem Bahnhof Frauental-Bad Gams muss zudem die in diesem Bereich bestehende Geh- und Radwegunterführung (siehe Bild) erneuert bzw. verbreitert werden. Im Zuge dessen wird dieses neue Objekt, samt aller Anbindungen, in Richtung der Eisenbahnkreuzung an der L601 verschoben. Zudem wird auch die Höllriegelbrücke (rechts im Bild) erneuert und verbreitert. Teile des Wiesenweges werden ebenfalls befestigt. Wegen der Schließung der Eisenbahnkreuzung Zeierlingerstraße (Bildmitte) wird die teilweise Sanierung und Verbreiterung des Unteren Bahnweges notwendig. Zusätzlich wird ein begleitender Gehweg errichtet. Der Wasserverband Koralm erneuert dort im Zuge der Bauarbeiten außerdem die Wasser- und Kanalleitungen. Brückensanierung Von Ende Juni bis Anfang Juli 2023 wird außerdem noch die Eisenbahnbrücke über die Laßnitz saniert. Daher müssen in dem Zeitraum der Geh- und die Radwege über die Brücke gesperrt werden. Die Geh- und die Radwege werden im Zuge der Bauarbeiten großzügig verbreitert und erneuert. Der Radweg von Deutschlandsberg in Richtung Freibad Frauental kann uneingeschränkt genutzt werden, die Querung der Laßnitz per Rad ist beim Spielplatz Frauental möglich. Die GKB bittet um Verständnis für mögliche Unannehmlichkeiten. Text: GKB-Fahrgastinfo / Grafik: IP-FC Bauprojekte beim Bahnhof Frauental-Bad Gams im Sommer 2023 Laßnitzbrücke

12 | Ausgabe 102 - Juni 2023 HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | 70 Jahre Roter Blitz Am 28. April 1953 erschien ein Fahrzeug auf den weststeirischen Eisenbahnstrecken, dass die Sympathie der Fahrgäste gewinnen sollte – der Uerdinger Schienenbus, bald nur noch der „Rote Blitz“ genannt. Bis dahin bestanden die Personenzüge der GKB aus zweiachsigen Waggons mit offenen Plattformen und Holzbänken, die von Dampflokomotiven gezogen wurden, so waren die neuen Triebwagen richtungsweisend: in Fahrtrichtung umstellbare, komfortabel gepolsterte Sitze, freie Rundumsicht, pneumatisch schließende Türen, auffällige Farbgebung in Rot. All das und die beinahe verdoppelte Fahrgeschwindigkeit führten dazu, dass die neuen Schienenbusse bald äußerst beliebt wurden. Der „Rote Blitz“ ist ein Markenzeichen der GKB, dass bis heute fest im Bewusstsein der Menschen verankert ist. Erfolgsgeschichte der Baureihe VT10 Damit hatte bei der GKB die Erfolgsgeschichte eines bahnbrechenden Schienenfahrzeugs begonnen. Der Uerdinger Schienenbus ist ein dieselbetriebener, zweiachsiger Triebwagen in Leichtbauweise mit unter dem Wagen im Fahrgestell eingebauter Antriebseinheit, der kostengünstig in der Produktion, dabei robust in der Ausführung und ebenso einfach wie wirtschaftlich in Betrieb und Wartung ist. Durch diese hervorragenden Eigenschaften revolutionierte das Fahrzeug, von Deutschland ausgehend, in vielen Ländern den Personentransport auf Nebenbahnen und trug wesentlich zum Weiterbestand zahlreicher BahnMit dem Roten Blitz in die Weststeiermark: Triebfahrzeug VT10.02 mit zwei Beiwagen vor einer Sonderfahrt am Graz Köflacherbahnhof Jubiläum: 70 Jahre "Roter Blitz" - Die Baureihe VT10 bei der GKB

13 Ausgabe 102 - Juni 2023 | 70 Jahre Roter Blitz | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN strecken bei. Dass der Waggonfabrik Uerdingen mit dem Schienenbus ein wahrlich großer Wurf geglückt ist, zeigen schon die Produktionszahlen: von 1950 bis 1968 wurden insgesamt 1492 Motorwagen sowie 1814 Bei- und Steuerwagen produziert. Haupteinsatzgebiete waren Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Luxemburg und Großbritannien. Gebrauchte Schienenbusse kamen auch in die Türkei und den Libanon, nach Belgien und nach Urugay. Der „Rote Blitz“ bei der GKB Da die ursprünglichen Fahrzeuge nicht den Anforderungen der GKB entsprachen, entschloss man sich zweimotorige Exemplare zu beschaffen. So erhielt die GKB mit dem VT10.01 und dem VT10.02 die ersten, mit zwei Dieselmotoren ausgerüsteten Triebwagen. Am 31. Dezember 1953 kamen Anhänger dazu. Da sich die Uerdinger Triebwagenzüge gut bewährten, beschaffte die GKB in den Jahren 1954 bis 1956 weitere Schienenbusse und Anhänger, wobei als Besonderheit der VT10.03 zu erwähnen ist, der 1955 in Mexiko im Einsatz war. Außerdem stellte man im Oktober 1956 Anhänger für Postbeförderung in Dienst. Im Laufe der Zeit wuchs der Bestand auf 13 Motorwagen und 21 Beiwagen an. Als im Jahr 1968 der VT10.09 ausgeliefert wurde, war dies nicht nur der letzte Schienenbus für die GKB – mit ihm endete auch die Produktion der Uerdinger Schienenbusse. Bei der GKB wurden die Schienenbusse anfänglich bevorzugt bei Eilzügen eingesetzt; nach und nach übernahmen sie einen Großteil der Zugleistungen, bis in den 1970er Jahren nur mehr Pendlerzüge von Dampflokomotiven gezogen wurden. Auch auf der Sulmtalbahn kamen sie zum Einsatz. Dass die Bezeichnung „Roter Blitz“ durchaus ihre Berechtigung hatte, beweist die Tatsache, dass 1954 die Fahrzeit für den Eiltriebwagen nach Graz von Voitsberg 38 Minuten bzw. von Wies-Eibiswald 64 Minuten betrug, was eine Reisegeschwindigkeit von mehr als 62 km/h bedeutete. Ende des Planbetriebes und Nostalgiebetrieb Als 1981 bzw. 1985-86 die 13 neuen Triebwagen des Typs VT70 beschafft wurden, verdrängten diese nach und nach den Roten Blitz aus dem Planverkehr, bis 1993 die Beschaffung von fünfzehn neuen Doppelstockwaggons das endgültige Aus brachte. Am 22. Mai 1993 erfolgte der letzte planmäßige Einsatz einer Schienenbusgarnitur mit dem Regionalzug 8568 von Wies-Eibiswald nach Graz. In der Folge wurden die nicht mehr benötigten Schienenbusse ausgeschieden. Einige wurden leider verschrottet, viele fanden jedoch eine neue Heimat. Ein besonderes Schicksal widerfuhr dem VT10.02: Nach dem Ende seiner „aktiven Dienstzeit“ – er hatte in 40 Dienstjahren 3,2 Mio. km zurückgelegt – war er 1993 bei der GKB ausgeschieden und nach München verkauft worden. Nachdem keine geeignete Verwendung gefunden wurde, sollte er verschrottet werden. Einigen beherzten Vereinsmitgliedern ist es zu verdanken, dass der VT10.02 im Jahr 1997 von den „Steirischen Eisenbahnfreunden“ erworben und im letzten Augenblick gerettet werden konnte. Sehr viel Idealismus und Arbeit waren erforderlich, um den Schienenbus in den heutigen Zustand zu versetzen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Im „Look“ der 1970er Jahre, also mit der Originallackierung und altem GKB-Emblem, präsentiert sich der VT10.02 als perfekt restauriertes Fahrzeug für Ausflugs- und Sonderfahrten. Text: Gottfried Aldrian (red. gek.) Fotos: GKB_Archiv & GKB_Ferk Triebfahrzeugführer am offenen Führerstand des VT10.02 VT10.02 unter der Burg Deutschlandsberg

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16 | Ausgabe 102 - Juni 2023 Durch eine neue Geschäftsordnung und sich daraus ergebenden Strukturanpassungen, wurden personelle Veränderungen in der mittleren GKBFührungsebene notwendig. Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH legt großen Wert auf modernes Personalmanagement, wobei das Unternehmen besonders auf die Ausbildung und die gezielte Weiterentwicklung von Führungskräften setzt. Neue Bereichsleitung für die Infrastruktur Aufgrund der neuen Geschäftsordnung übernahm Dipl.-Ing. Gernot Winter mit März 2023 die Leitung des Unternehmensbereiches Infrastruktur. Er startete seine Karriere bei der GKB im Jahr 2001 als studentische Teilzeitkraft und brachte bereits damals Expertise im Hoch- und Brückenbau ins Unternehmen ein. Nach dem Studium des Bauingenieurwesens an der TU-Graz arbeitete Dipl.-Ing. Gernot Winter einige Jahre im Bereich Projektabwicklung im Brücken- und Unterbau, sowie im Facility Management. Im Jahr 2007 wurde er Leiter der Abteilung Infrastruktur-Fahrweg-Oberbau. Seit 2010 ist er durch das BMVIT bestellte §40-Person für Eisenbahnbautechnik Teilfachgebiet Oberbau und Fahrweg. Im Jahr 2012 erfolgte die Bestellung zum stellvertretenden Betriebsleiter durch das Land Steiermark und das BMVIT. Gleichzeitig übernahm er die Abteilungsleitung Infrastruktur-Fahrweg. Seit 2021 leitet Dipl.-Ing. Gernot Winter außerdem das Programm für alle Infrastrukturinvestitionsprojekte bei der GKB. Übernahme neuer Führungsfunktionen und neue Führungskraft bei der GKB PERSONAL | Neue Führungskräfte und Führungsfunktionen Neuer Projektleiter für die Elektrifizierung Mit der Übernahme der Bereichsleitung übergab Dipl.-Ing. Winter seine Funktion als Projektleiter für die Elektrifizierung an DI Martin Waltl. Er kam 2020 kurz vor dem Abschluss seines Bachelorstudiums zur GKB, um sich hier einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen. Als Projektkoordinator für die Elektrifizierung konnte er sein Wissen und die langjährige Berufserfahrung im Bereich der Oberleitungsanlagen in die Praxis umsetzen. 2021 legte er die Fachprüfung EN15 ab. Im Rahmen seiner Masterarbeit kam es zur Entwicklung der aktuell bei der GKB eingesetzten Erdungsklemme für Stabgitterzäune. Den berufsbegleitenden Masterstudiengang für Bahntechnologie und Management von Bahnsystemen hat DI Waltl im Juli 2022 abgeschlossen. Neuer Abteilungsleiter Mit April 2023 übernahm Dipl.-Ing. Markus Griesberger die Leitung der Abteilung Infrastruktur-Fahrweg-Oberbau. Er ist bereits seit 2013 bei der GKB in dem Bereich tätig. Davor absolvierte er an der TU-Graz ein Studium der Bauingenieurwissenschaften. Schon 2017 wurde er zum stellvertretenden Leiter der Abteilung Oberbau ernannt. 2020 absolvierte er die Ausbildung zum Eisenbahnbetriebsleiter und 2023 wurde er ebenfalls als §40-Person für Eisenbahnbautechnik bestellt. Als Projektleiter ist er zudem für den zweigleisigen Ausbau in Graz und im Übergang zur Koralmbahn zuständig. Projektleiter DI Waltl, Bereichsleiter DI Winter und Abteilungsleiter DI Griesberger (v. l.)

17 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Hohe Qalität der Ausbildung | PERSONAL Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH bildet Lehrlinge in vielen verschiedenen Berufen aus. Die GKB bemüht sich dabei auch gezielt um weibliche Lehrlinge für technische Berufe. Nach der Lehre bietet das Unternehmen den Lehrlingen berufliche Perspektiven. Die Qualität der Lehrlingsausbildung ist sehr hoch, ergänzend gibt es soziale und sportliche Angebote. Erfolg bei Wettbewerben Immer wieder zeigen die Lehrlinge der GKB in Wettbewerben beeindruckende Leistungen. Im April 2023 hat unser Kollege Karl-Heinz Lukas erfolgreich an den Landesmeisterschaften der Metalltechniker 2023 in der Kategorie Fahrzeugbautechnik teilgenommen. Er erreichte dort den guten 4. Platz und zeigt, laut seinen Ausbildnern, auch in der Werkstatt sehr gute Leistungen. Die GKB freut sich sehr, über den beruflichen Erfolg des jungen Kollegen. Ausbildung bei GKB Interessierte an einer Lehre oder einer Fachausbildung bei der GKB, finden Informationen unter www.gkb.at Text & Foto: Redaktion Lehrling Karl-Heinz Lukas mit AL Ing. Helmut Muster (r.) und den Lehrlingsbetreuern Erfolg durch Qualität in der Lehrlingsausbildung Leitung der Regionalmobilität Bereits im April 2020 ist Doris Hahn, MSc zur GKB gekommen, um mit der Entwicklung regionaler Mobilitätsangebote zu beginnen. Seit Anfang dieses Jahres leitet sie nun die neue Abteilung Regionalmobilität (siehe Seite 19). Doris Hahn schaffte es in kurzer Zeit, das Thema Regionalmobilität in der GKB zu verankern. Sie definierte in den Strukturen neue Lösungen und fand Synergien für die Umsetzung von Mikro-ÖV. Mit Juli 2020 startete die Softwareentwicklung und der Teamaufbau für regioMOBIL bzw. WEINMOBIL in der Südweststeiermark. Mittlerweile leitet Abteilungsleiterin Doris Hahn, MSc die unternehmenseigene Mobilitätszentrale mit einem motivierten 12-köpfigen Team. Das Geschäftsfeld Regionalmobilität wird stetig weiterentwickelt und so konnten auch schon weitere Mikro-ÖV-Projekte, wie SAM Oststeiermark oder LAVmobil, etabliert werden. „Der Entwicklungsprozess ist noch nicht abgeschlossen, aber dem Start-Up-Feeling sind wir entwachsen. Nun werden Strukturen, auch für zukünftige Projekte, geschaffen. Das Thema Regionalmobilität wird sicher wichtig bleiben und zukünftig noch weitere Entwicklungen erfahren“, erläutert Doris Hahn. Text: Redaktion / Fotos: GKB_CL & privat RM-Abteilungsleiterin Doris Hahn, MSc

18 | Ausgabe 102 - Juni 2023 PERSONAL | Neuaufnahmen 2. Quartal 2023 Die GKB stellt in fast allen Unternehmensbereichen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Unser Unternehmen befindet sich in einem großen Transformationsprozess. Zudem muss seit längerer Zeit ein pensionierungsbedingter Generationenwechsel bewältigt werden. Daher sucht die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH weiter laufend nach neuen Fachkräften und Spezialist:innen. Die GKB bietet dabei auch Ausbildungsmöglichkeiten für den beruflichen Neustart an. Informationen dazu erhalten Sie auf Anfrage oder im Bereich Karriere bei der GKB auf der Unternehmenshomepage: www.gkb.at Text: ES / Fotos: G-PR & G-PE Viele neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der GKB Miran Oblak Triebfahrzeugführer Philipp Ortner Kundenbetreuer Viliam Remeta-Adamko Buslenker Vlado Juric Buslenker Shkelzen Miftari Buslenker Rene Krainer Verschieber i.A. Oliver Steirer Zugbegleiter i.A. Angelo Griesser Buslenker Zvonko Trupina Buslenker David Genge, BSc IT-Leiter Valdon Zeca Buslenker Diana Ilk Triebfahrzeugführerin Dominik Pieberl Buslenker Georg Pölzl Zugbegleiter i.A. Siegfried Strauß Buslenker Nijaz Azizi Buslenker Florin-Marian Gutsche Buslenker

19 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Regionalmobilität als Geschäftsfeld | GANZ KURZE BERICHTE Regionalmobilität als Zukunftsprojekt – GKB etabliert neues Geschäftsfeld Die GKB entwickelte bereits mehrere sehr erfolgreiche Mikro-ÖV-Angebote, sie wurden nun zu einem neuen Geschäftsfeld zusammengeführt. Ausgehend von den erfolgreichen MikroÖV-Lösungen regioMOBIL und WEINMOBIL Südsteiermark, die schon länger für mehr regionale Mobilität in der Südweststeiermark sorgen, entwickelte die GKB ein neues Geschäftsfeld. Im Jahr 2022 wurde das stimmige Konzept auf das Sammeltaxi SAM Oststeiermark ausgeweitet. Seit 1. April 2023 betreibt die GKB mit dem LAVmobil zudem ein Anruf-Sammeltaxi-System in Ostkärnten. Mit der Schaffung der neuen Abteilung Regionalmobilität, wurde das innovative Geschäftsfeld - unter der Leitung von Doris Hahn, MSc - nun in die Unternehmensstruktur der GKB eingebettet. Mikro-ÖV bei der GKB Unser Unternehmen bietet über mehrere Mikro-ÖV-Angebote eine bedarfsorientierte Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr an. Die GKB macht den Kund:innen ein innovatives Zusatzangebot für die erste und letzte Meile zu den Öffis – die sogenannte „Last Mile“! Der Mikro-ÖV fungiert dabei als Zubringer bzw. Abbringer zum Linienverkehr des steirischen Verkehrsverbundes. Das Hauptaugenmerk liegt auf der gebündelten Nutzung von Sammeltaxi-Fahrten, die so ein lokales und umwelt- bzw. ressourcenschonendes Mobilitätsangebot darstellen. Die Kund:innen erhalten die Möglichkeit zu einem festgelegten Tarif von fixen Haltepunkten zu regionalen Bahn- und Bushaltestellen zu fahren. In der Südweststeiermark gibt es auch ein ergänzendes Tourismusangebot. Die GKB vermittelt die Kund:innenanfragen über eine eigene Mobilitätszentrale an lokale Taxiunternehmen und erledigt die organisatorische Abwicklung der Mobilitätsdienstleistung. In der Südweststeiermark ist auch bereits die Buchung von ÖPNV-Tickets innerhalb der Region, sowie von und nach Graz im Verkehrsverbund über die eigene Web-App bzw. Buchungswebsite möglich. Damit können Fahrgäste ihren persönlichen Mobilitätsbedarf weitgehend individuell gestalten. Mehr Mobilität Die kleinräumigen Mikro-ÖV-Angebote der GKB sind maßgeschneidert auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und verkehren nachfrageorientiert. Sie ermöglichen es, ohne eigenen PKW, selbstbestimmt und umweltfreundlich in der Heimatgemeinde unterwegs zu sein. Jugendliche sind sicher und unabhängig mobil, ältere Menschen können ihren Alltag länger eigenständig gestalten. Familien werden von Hol- und Bring-Autofahrten entlastet. Die von den Gemeinden finanzierten und vom Land Steiermark unterstützten Mikro-ÖV-Angebote verbessern die Mobilität in der Region nachhaltig, sie fördern dadurch die örtliche Wirtschaft und den Tourismus. Die GKB als Mobilitätsunternehmen ist dabei der ideale Partner für diese zukunftsorientierte Art der Regionalentwicklung. Text: Red. / Fotos: SAM Ost-Stmk. & RM SW-Stmk. Regionalmanagement Südweststeiermark und GKB starteten mit regioMOBIL voll durch Die Projektpartner von SAM Oststeiermark bieten sanfte Mobilität für die "Last Mile"

20 | Ausgabe 102 - Juni 2023 GANZ KURZE BERICHTE | Moderne Bahnhöfe in der Region Die Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken schreitet zügig voran und soll planmäßig bis Ende 2028 abgeschlossen sein. Aber bereits mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn im Jahr 2025 wird der Wieserbahn eine wichtige Zubringerfunktion zum internationalen Bahnverkehr zukommen. Daher wurde in diesem Bereich mit den Elektrifizierungsarbeiten für die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH begonnen. Gleichzeitig wird aber auch massiv in die Bahnhofsinfrastruktur der Wieserbahn investiert. So werden während der 1. Elektrifizierungsphase insbesondere die Bahnhöfe und Haltestellen von Wettmannstätten bis WiesEibiswald modernisiert. Ergänzend zu diesen Bauausführungen erneuert die GKB die Sicherungs- und Stellwerkstechnik. Im Zuge der Erneuerung werden auch viele Eisenbahnkreuzungen mit Lichtzeichen- oder Schrankenanlagen technisch noch besser gesichert. Der sichere und barrierefreie Zugang von Fahrgästen zu den Bahnsteigen, erfolgt zukünftig über Personentunnel mit Liftanlagen oder Rampen. Außerdem werden bei mehreren Bahnhöfen die Bushaltestellen ausgebaut. An vielen Bahnhaltestellen erfolgt die großzügige Erweiterung der PKW- und Fahrradabstellflächen. Auch einige E-Mobility-Ladestationen für Bahnkund:innen werden errichtet. Infostelen am Bahnsteig bieten den Reisenden hochaktuelle Fahrplaninformationen. Modernisierungen im Zeitraffer Durch die Bahnhofsattraktivierung in Deutschlandsberg entsteht eine zentrale Mobilitätsdrehscheibe für den öffentlichen Verkehr in der Region. Bis Anfang 2024 wird noch das Aufnahmegebäude Die neue moderne Haltestelle von St. Peter im Sulmtal - Im Hintergrund sind, wie überall, bereits die neuen Oberleitungsmasten zu sehen! Moderne Bahnhöfe im Südwesten - GKB-Haltestellen werden modernisiert

21 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Moderne Bahnhöfe in der Region | GANZ KURZE BERICHTE saniert und der Warte- bzw. Servicebereich modernisiert. Parallel erfolgte bereits der barrierefreie Um- und Ausbau der Bahnhöfe in Lannach und PredingWieselsdorf sowie der Haltestelle OisnitzSt. Josef. Auch die Haltestellen in Gussendorf, Hollenegg, Bad Schwanberg, St. Peter im Sulmtal, Dietmannsdorf, Pölfing-Brunn und Wies-Markt sind bereits modernisiert. Anfang 2023 wurde auch mit der Modernisierung des Bahnhofs Wies-Eibiswald begonnen. Im Sommer wird der Bahnhofsumbau in FrauentalBad Gams fortgesetzt. Bis Ende 2025 folgen weitere Haltestellen der Wieserbahn. Der Ausbau dieser Bahnanlagen und die Modernisierung der Sicherungstechnik ermöglichen außerdem die Auflassung von mehreren Eisenbahnkreuzungen. Größere Einschränkungen für den regionalen Individualverkehr konnten durch die Errichtung von Ersatz- oder Begleitstraßen vermieden werden. 1. Elektrifizierungsphase geht in den Endspurt Geschäftsführer Mag. Gerald Klug skizziert die Pläne der GKB: „Bis Mitte 2025 werden im Abschnitt zwischen Wettmannstätten und Wies-Eibiswald die geplanten Elektrifizierungsarbeiten abgeschlossen und alle Bahnanlagen modernisiert sein. Danach erfolgt die Elektrifizierung und Modernisierung der Streckenabschnitte von Graz bis Lieboch und weiter nach Wettmannstätten bzw. nach Köflach.“ Bund, Land, Gemeinden und GKB investieren bis 2025 in die Elektrifizierung und den Ausbau der Wieserbahn insgesamt rund 160 Millionen Euro. Geschäftsführer Mag. Franz Weintögl erläutert: „Mit Fahrplanwechsel im Dezember 2025 sollen die ersten elektrischen Regionalzüge der GKB von Graz nach Wies-Eibiswald fahren. Mit Dezember 2028 wollen wir dann in den elektrischen Vollbetrieb starten.“ Text: GKB_PA / Fotos: GKB_Ferk Die neuen Haltestellen haben Infotafeln, Informationsstelen und schöne Wartebereiche Die barrierefreie Haltestelle Hollenegg verfügt nun auch über einen Fahrradabstellbereich Neu adaptierter Bahnsteig mit einer barrierefreien Rampe am Bahnhof Wies-Eibiswald

22 | Ausgabe 102 - Juni 2023 Fahrgastservice GANZ KURZE BERICHTE | Region und Menschen Sportförderung GKB unterstützt den ESV Söding mit Sportdressen. Die GKB sponsert v. a. regionale Sportvereine und -mannschaften. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Jugend- und Frauensport. Wir wünschen viel Erfolg. Text: Red. / Foto: ESV Söding Die Damen des ESV Söding mit den neuen Dressen von der GKB Am Bahnhof Lannach gibt es 24 neue Kleinspinde. Die brandneuen Verwahr- ungskästchen können von Bahnkund:innen und Besucher:innen des Bike Trailpark Lannach genutzt werden. Der Zugang zu den Spinden erfolgt über ein PIN-CodeSchloss, mit frei wählbarem Code. Im Inneren sind Stromanschlüsse, sodass E-BikeAkkus oder E-Geräte geladen werden können. Die Spinde wurden von der GKB gemeinsam mit der Gemeinde errichtet, die auch die Betreuung und Instandhaltung übernimmt. Wir freuen uns über das neue Service. Text: Redaktion / Foto: IN Bauzug b. Groß St. Florian m. d. Bf. Weststeiermark im Hintergrund Gleisanschluss zum Bahnhof Weststeiermark Im Spätfrühling 2023 wurde eine Gleisverbindung zwischen der GKB und dem zukünftigen Bahnhof Weststeiermark errichtet. Im Zuge der Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken sind im Bereich Groß St. Florian auch Bahnneubauarbeiten notwendig. Unter anderem wurde bereits im Frühling zwischen dem künftigen Bahnhof Weststeiermark und dem Bahnhof Frauental-Bad Gams ein etwa 1,5 Kilometer langes, zweigleisiges Streckenstück neu errichtet. Auch Oberleitungsanlagen und ein Unterwerk zur Bereitstellung von Bahnstrom für die GKB werden in dem Bereich gebaut. Die Bahnanlagen dienen dem geplanten Übergang der GKB auf die Koralmbahn. Anbindung der GKB an Koralmbahn Wenn die Koralmbahn mit Fahrplanwechsel im Dezember 2025 den Betrieb aufnimmt, werden die Linien S6 und S61 der GKB für den internationalen Fernverkehr eine wichtige Zubringerfunktion erfüllen. Es ist geplant, dass dann elektrische Regionalzüge der GKB den neuen Bahnhof Weststeiermark der ÖBB anfahren. Damit wird den SBahn-Fahrgästen der GKB direkt in der Weststeiermark der Übergang zu Fernverkehrszügen ermöglicht, wie dies jetzt schon am Grazer Hauptbahnhof möglich ist. Text: ES / Foto: GKB_Ferk Bgm. Josef Niggas (l.) mit DI Martin Gsellmann vor den Spinden

23 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Der Salzburger Extremsportler Franz Müller alias „The Austrian Rock“ zog am 16. März 2023 zu Trainingszwecken eine GKBDiesellok mit 80 Tonnen. Die GKB-Lokomotive der Baureihe 2016 wurde vom 53jährigen Tamsweger Extremsportler am Werkstättengelände in Graz über etwa 100 Meter nur per Muskelkraft bewegt. Der Kraftakt diente als Vorbereitung für sein Vorhaben einen neuen Weltrekord in Peru aufzustellen. Die Lokomotive 2016.922 hat eine Länge von 19,275 m, eine Breite von 2,78 m und erreicht mit 2000 Kilowatt Leistung eine Geschwindigkeit von 140 km/h. 7 Weltrekorde auf 7 Kontinenten Ganze 50 offizielle WeltreThe Austrian Rock trainierte bei GKB für Weltrekord „The Austrian Rock“ - Der Extremsportler Franz Müllner trainierte bei der GKB für seinen Weltrekord in Peru am 1. Arpil 2023! GF Mag. G. Klug (l.) u. GF Mag. F. Weintögl (r.) gratulieren F. Müllner korde hat der österreichische Extremsportler bereits, aber er will noch mehr. Im Rahmen von 7 Kontinente – 7 Weltrekorde will „The Austrian Rock“ nämlich sieben neue Weltrekorde in Asien, Afrika, Australien, Nord- bzw. Südamerika, Europa und der Antarktis aufstellen. Beim Weltrekordversuch in Südamerika hat der österreichische Extremsportler am 1. April 2023 schließlich einen 100-TonnenZug der Inca Rail, einer der höchstgelegen Zugstrecken der Welt, gezogen. Die GKB gratuliert herzlich zum neuen Weltrekord. Nach dem Zug will Franz Müller u. a. noch ein U-Boot und sogar einen Eisberg durch reine Muskelkraft bewegen. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Eder

24 | Ausgabe 102 - Juni 2023 REISEBERICHT | Von Budweis nach Linz der Kunstbauten - z. B. Dämme und Viadukte - rapid steigerte, verloren die Finanziers die Geduld. Gerstner wurde 1828 durch Matthias Schönerer aus Wien ersetzt. Die Endstation wurde 1830 von Mauthausen auf Urfahr (jetzt ein Teil von Linz) umgeplant. Die Gesamtlänge von Budweis bis Urfahr betrug nun 128,85 Kilometer. Die Strecke wurde in eine Nord- und in eine Südrampe geteilt. Der Scheitelpunkt war bei Kilometer 62,89 in Kerschbaum. Heute befindet sich dort ein Museum und bei der Station in Kerschbaum wurde ein 500 m langer Abschnitt der Bahnstrecke rekonstruiert. 1827 wurde zwischen Budweis und der Edelsbrucker Schlucht ein Probebetrieb für Güterverkehr aufgenommen. Ein Jahr später erfolgte der Regelbetrieb auf der Nordrampe. 1832 eröffnete Kaiser Franz I. mit einer Sonderfahrt von Urfahr nach St. Magdalena die Südrampe. Personenverkehr wurde offiziell allerdings erst ab April 1836 bewilligt. Abfahrt war ab Budweis und Urfahr jeweils um 5 Uhr, nach einer Mittagspause in Kerschbaum von 12 bis 13 Uhr erreichte man den jeweiligen Zielort um 19 Uhr. Bahnkörper und Betriebsstellen Die Spurweite betrug 1.106 mm. Der Betrieb erfolgte eingleisig mit Ausweichstellen. Anfangs dienten die Querschwellen aus Holz noch der Haltung der Spurweite. Diese wurden später durch Steinquader mit Ausnehmungen für die Holzschienen ersetzt. Die Laufflächen waren fallweise mit Flacheisen beschlagen. Zwischen den Schienen wurde mit Schotter, Kies und Sand aufgefüllt. Der Unterbau wurde aus Stampflehm und Kies errichtet. Dämme und Stellen mit weicherem Untergrund wurden mit Trockenmauern verfestigt. Die zahlreichen Brücken und Museen informieren entlang der Strecke über die Geschichte der Pferdeeisenbahn von Budweis nach LInz In Südböhmen und in Oberösterreich finden sich noch Reste der Pferdeeisenbahn von Budweis nach LinzUrfahr. Versuch einer Spurensuche in Ceské Budejovice / Budweis: Franz Anton Gerstner, Professor am Wiener Polytechnikum, bekam 1824 die Konzession für die Errichtung und den Betrieb einer Holz- und Eisenbahn zwischen Budweis und Mauthausen. Daher beginnen wir unsere Spurensuche in Ceské Budejovice: Bau und Betrieb Da die Finanzierung durch den Staat abgelehnt wurde, musste Gerstner seine Rechte an ein Konsortium von Banken abtreten. Er übernahm 1825 jedoch die Bauleitung der Arbeiten an der Nordrampe zwischen Budweis und der Grenze. Da sich der finanzielle Aufwand wegen Von Budweis nach Linz - Eine Reise auf den Spuren der Pferdeeisenbahn

25 Ausgabe 102 - Juni 2023 | Von Budweis nach Linz | REISEBERICHT Ein Nachbau des historischen Pferdeeisenbahnwagens "Hannibal" ist im Sommer in Kerschbaum mit Touristinnen und Touristen unterwegs Durchlässe waren eine technische Herausforderung und zählen zu den ältesten Kunstbauten in Österreich. Die große Kronbachbrücke mit einer Höhe von 12 m kann noch besichtigt werden. Zwischen Budweis und Linz war etwa alle 20 km eine Station, mit Infrastruktur für den Betrieb. Dazu zählten Gebäude mit Stallungen für bis zu 56 Pferde und für Wagen sowie Werkstätten, Brunnen und Lager. Neben der Kreuzungsabwicklung wurden dort auch Pferde umgespannt und Ladung manipuliert. Wohnhäuser für die Mitarbeiter, deren Familien und die Nächtigung des Personals wurden errichtet. In einem Gasthaus der Bahngesellschaft konnten sich Reisende verpflegen und nächtigen. Dazwischen war alle 2,5 km ein Bahnwärterhaus entlang Kilometrierung der Pferdeeisenbahn am Scheitelpunkt in Kerschbaum Überreste der ursprünglich mit Flacheisen beschlagenen Holzschienen im böhmischen Wald

26 | Ausgabe 102 - Juni 2023 REISEBERICHT | Von Budweis nach Linz Kunstbauten der Pferdeeisenbahn: Bahndamm mit der großen Kronbachbrücke lauf führten. So verhinderten Landwirte, die als Fuhrleute einen Nebenverdienst hatten, den optimalen Streckenverlauf. Auch Zulieferer wehrten sich gegen die neue Eisenbahn. Die Abgabe der Baulose an Subunternehmer funktionierte nur fallweise. Auch mussten die Aktionäre der Bahngesellschaft, aufgrund so gestiegener Kosten, mehrmals Kapital nachschießen. Anfangs erfolgte der Betrieb zudem oft mit nicht ortsansässigen Mitarbeitern. Trotz dieser anfänglichen Schwierigkeiten, wurde aber bereits 1836 der 67,93 Kilometer lange Anschlussabschnitt von Linz nach Gmunden fertiggestellt. Die Kosten für den Transport auf einem Fuhrwerk konnten nämlich mit dem Zug nicht mithalten. Die Fertigstellung der Strecke nach Gmunden beendete dann den Salztransport durch Fuhrwerke. Im Jahr 1868 erfolgte schließlich die Umstellung auf Dampfbetrieb, wodurch die Spurweite auf 1435 mm geändert werden musste. Zahlreiche Bauwerke wurden wegen zu enger Kurvenradien, zu großer Steigungen oder des Unterbaus aufgegeben. So verläuft die Bahnlinie heute nur mehr auf tschechischer Seite noch auf der alten Strecke. Die Reise auf den Spuren der historischen Pferdeeisenbahn war aber trotzdem ein echtes Erlebnis und kann Interessierten nur empfohlen werden. Text & Fotos: Alois Wallner (red. bearb.) der Strecke. Einzelne dieser Bahnwärterhäuschen sind noch zu sehen. In Oberösterreich verläuft ein Wanderweg mit Informationstafeln teils parallel oder auf den Spuren des abgetragenen Gleiskörpers. Nicht nur in Kerschbaum im Mühlviertel, sondern auch in Budweis und in Angern / Bujanov in Südböhmen, gibt es ein sehenswertes, kleines Museum in den ehemaligen Bahnwärterhäusern. Betriebsmittel und Personal Das Verhältnis von Güter- zu Personenwagen war 10:1. Für den Bau und die Wartung der Strecke wurden Wagen mit Kippvorrichtung verwendet. Schüttgut, Salzfässer oder Baumstämme wurden offen befördert oder mit einer Plane abgedeckt. Leider gibt es nur mehr Skizzen von Güterwagen mit einer Ladung von 40 Salzfässern. Zu Beginn waren nur planengedeckte und offene Personenwagen im Umlauf. Die Wagentypen entstammen dem Kutschenbau und waren teilweise mit Blattfedern ausgestattet. Es gibt nur mehr einen gedeckten Wagen, Modell „Hannibal“ im Technischen Museum in Wien. In Kerschbaum läuft im Sommer ein Nachbau im Fahrbetrieb für Touristinnen und Touristen. Zu Beginn war nur technisches und kaufmännisches Personal für die Planung, Vermessung, Aufsicht und Ausschreibungen notwendig. Die Bauarbeiten wurden an Subunternehmer vergeben. Für den Betrieb waren später Gleisarbeiter, Bahnwärter und Ingenieure erforderlich. Schmiede, Wagner, Zimmerleute und Sattler, aber auch Stallmeister und –knechte unterstützen die Kutscher. Der Tagesablauf war durch den Fahrplan und die Vorschriften geregelt. Wirtschaftlichkeit und Dampfbetrieb Bereits beim Bau ergaben sich Probleme, die zu einem ungünstigen StreckenverEin Pferd konnte bis zu fünf solcher Güterwaggons der Pferdeeisenbahn ziehen

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