Drehscheibe Nr. 105 März 2024

Ausgabe 105 | März 2024 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Die Zukunft der öffentlichen Mobilität ist auf Schiene! - Bund, Land Steiermark und GKB unterzeichnen Verkehrsdienstevertrag -

2 | Ausgabe 105 - März 2024 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Mobilitätszukunft der GKB - Angebotsausweitungen auf Schiene 4 Gender Action Plan - The next step! GKB will mehr Diversität leben 6 Die neue GKB-Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert im Interview 8 Baustellenreport: Elektrifizierungs- und Bahnbauarbeiten bei der GKB im ersten Halbjahr 2024 10 Historische Betrachtungen - Fünfteilige Buchbesprechung 1/5 12 Mittelposter: Zwei Gelenktriebwagen am Grazer Hauptbahnhof 14 Personal 16 Ganz Kurze Berichte 18 Reisebericht - Unterwegs mit der Badner Bahn 24 Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 27 Die Drehscheibe ist das PR-Magazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Die Beilage GKB-Intern ist ein Mitarbeiter:innenmagazin. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben finden Sie unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion: Mag. Carmen Loibnegger Mag. Ernst Suppan Layout: Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 315 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 4500 Stück im Quartal Fotos: Cover: Ernst Suppan; Poster: K. Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik, Mag. C. Loibnegger, oder Mag. E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Auch die aktuelle Ausgabe der Drehscheibe ist wieder sehr spannend und hochinformativ. Geschäftsführer Mag. Gerald Klug erläutert im Kommentar der Geschäftsführung die Zukunft des Unternehmens nach der Umstrukturierung. Der Leitartikel widmet sich dem neuen GKBVerkehrsdienstevertrag. Außerdem berichten wir über den nächsten Schritt im Gender Action Plan. Danach führen wir ein interessantes Interview mit der neuen GKB-Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert. Im Baustellenreport informieren wir über Elektrifizierungs- und Bahnausbauarbeiten im Bereich der GKB im ersten Halbjahr 2024. Der historische Beitrag ist der erste Teil einer fünfteiligen Buchbesprechung zu einem neuen Standardwerk über die GKB. Im Personalteil stellen wir eine neue Abteilungsleitung und neue Mitarbeiter:innen vor. Die „News and Facts“ berichten vom Tag der steirischen Öffis, von der Entwicklung der LTE, von regionalen Themen u.a.m. Der Reisebericht führte unseren Gastredakteur zur Badner Bahn. Die Steirischen Eisenbahnfreunde kündigen den Saisonstart im Liebocher Eisenbahnmuseum am 1. Mai und geplante Sonderfahrten an. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM Kinder haben ein Scan für alle Infos! Recht auf Schutz!

3 Ausgabe 105 - März 2024 | Voraussichtlich mit 1. Juli 2024 wird die betriebliche Infrastruktur der GKB an die ÖBB-Infrastruktur AG übergehen, dies macht eine Neuausrichtung des Unternehmens notwendig. Nach der Trennung von Absatz und Infrastruktur entsteht aus der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ein Bahn- und Busverkehrsunternehmen ohne eigene Betriebsinfrastruktur, wie Gleis- und Sicherungstechnikanlagen, Bahnsteige, P&R-Anlagen u.v.a.m. Damit wechseln auch der Betriebsdienst und Teile des Facility Managements zur ÖBB. Weitgehend erhalten bleiben die Mobilitäts-, Bus-, Instandhaltungs-, Traktions- bzw. Ausbildungs- oder Verwaltungsinfrastruktur und einige wichtige Bestandsimmobilien. Große Veränderungen Dies bedeutet, dass die S-Bahnen und Busse der GKB zukünftig betriebsfremde Infrastrukturanlagen nutzen. Ab Juli arbeiten auch die Mitarbeiter:innen in den Fahrdienstleitungen, beim Verschub u.a.m. für einen externen Infrastrukturbetreiber. Daher müssen viele betriebliche Abläufe unternehmensübergreifend erfolgen, außerdem werden Leistungserbringungen innerhalb der GKB umverteilt oder zugekauft. Und auch wenn gewisse Liegenschaften bei der GKB verbleiben, gehen viel Gebäude und Flächen über. So wechseln fast alle Bahnhofsgebäude den Eigentümer, damit sind Schalter oder Serviceeinrichtungen nicht mehr im Besitz der GKB und müssen zurückgemietet werden. Wie man schon an diesen wenigen Beispielen sieht, bringt die bevorstehende Herauslösung der Infrastruktur viele grundsätzliche Herausforderungen von Mag. Gerald Klug und Dr. Barbara Kleinert Geschäftsführer:in der GKB Weiterentwicklung der GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG Große Veränderungen bringen neuen Chancen zur Weiterentwicklung mit sich. Zusätzlich müssen die Elektrifizierungs- bzw. Ausbauprojekte weiterlaufen und komplexe Beschaffungsprozesse abgewickelt werden. Damit unser Unternehmen diese Veränderungen besser bewältigen kann, aber auch um zukünftig eine ausgeglichene Gewichtung der verbleibenden Bereiche zu erreichen, ist eine Neustrukturierung der GKB unumgänglich. Ab Juli 2024 wird die Geschäftsführung daher einen Prozess anstoßen, um gemeinsam mit der Belegschaft das Unternehmen neu auszurichten. Erfolgreiche Weiterentwicklung Die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und der Ausbau der Bahninfrastruktur in der Steiermark bieten dafür viele Möglichkeiten. Unser Mobilitätsunternehmen wird das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region bleiben. Erste unternehmerische Meilensteine in diese Richtung, wie der Abschluss eines neuen Verkehrsdienstevertrages und der Start des Beschaffungsprozesses für neue Elektrotriebwagen, konnten bereits umgesetzt werden und lassen uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Die hohe Qualität im Bahn- und Ausbildungsbereich, die Erfolge im Busbereich und das erfolgreiche Geschäftsfeld Regionalmobilität untermauern dabei die Vorreiterrolle der GKB. Wichtig dafür ist aber auch der erstklassige Instandhaltungsbereich. Daher freut sich die Geschäftsführung sehr, über die vor kurzem erteilte Genehmigung des GKB-Aufsichtsrates zur Errichtung neuer Werkstättenanlagen für die Elektrotriebwagen. Denn alle diese Zukunftsprojekte ermöglichen es der GKB sich neu auszurichten und als Mobilitätsunternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln!

4 | Ausgabe 105 - März 2024 Zukunft der Mobilität ist auf Schiene - VDV bringt Angebotsausweitungen Am 7. Februar 2024 präsentierten Verkehrsministerin Eleonore Gewessler BA, Landeshauptmann Mag. Christopher Drexler, Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stv. Anton Lang, GKB-Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert und ÖBB-Personenverkehr AG-Vorstand Mag. Heinz Freunschlag die Inhalte zweier neuer Verkehrsdiensteverträge - kurz VDV. Das Land Steiermark und der Bund setzen weiterhin auf den massiven Ausbau und die nachhaltige Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs, sie stellen damit die Weichen für die Zeit nach Eröffnung der Koralmbahn. Mit dem neuen Verkehrsdienstevertrag wird die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH für 10 Jahre mit der Erbringung von Verkehrsdienstleistungen im Bahnbereich in der West- und Südweststeiermark beauftragt. Für den Vertrag mit der GKB sind insgesamt rund 696 Millionen Euro vorgesehen, die vom Bund und dem Land Steiermark finanziert werden, wovon auf das Land und den steirischen Verkehrsverbund 216 Mio. Euro entfallen. „Gemeinsam haben wir den Öffentlichen Verkehr in der Steiermark auf ein neues Level gehoben. Mit Eröffnung der Koralmbahn finalisieren wir schon bald ein Jahrhundertprojekt, das die Öffis noch einmal revolutioniert. Mit den neuen Verkehrsdiensteverträgen sind wir für die Zukunft bestens gerüstet und können unseren vielen Fahrgästen weitere Verbesserungen garantieren. Das Gesamtvolumen von fast zwei Milliarden Euro zeigt einmal mehr, wie wichtig uns der öffentliche Verkehr in der Steiermark ist. Mein Dank gilt allen Verantwortlichen, die diese wichtige Vereinbarung auf Schiene gebracht haben“, hob Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang die immense Bedeutung dieser Mobilitätsrevolution hervor. LH Drexler, Vorst. Freunschlag, GKB-GFin Kleinert, BMin Gewessler und LH-Stv. Lang (v. l.) PERSONENVERKEHR | Mobilitätszukunft Weststeiermark Nächster Meilenstein der Mobilitätszukunft Dieser VDV-Abschluss stellt für die GKB den nächsten wichtigen Meilenstein in der Mobilitätsentwicklung dar. Damit kann der Regionalbahnverkehr der GKB nicht nur weiter in hoher Qualität sichergestellt, sondern auch massiv ausgebaut werden: Die jährlich bei der GKB gefahrenen 1,871 Millionen Zugkilometer werden bis 2028 auf etwa 3 Mio. Angebotskilometer steigen. Durch die geplante Neugestaltung der Fahrpläne und die Beschaffung neuer Zuggarnituren sollen auf den Regionalbahnstrecken der GKB im Vertragszeitraum insgesamt rund 26 Mio. Zugkilometer gefahren werden. „Wir starten mit der Unterzeichnung dieses Verkehrsdienstevertrages in die Mobilitätszukunft der West- und Südweststeiermark. Durch die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und den Bahnausbau kann die GKB ihr Angebot nachhaltig erweitern und bis 2028 um Die Verantwortlichen unterzeichneten die Verkehrsdienstverträge vor Ort symbolisch

5 Ausgabe 105 - März 2024 | annähernd zwei Drittel mehr Angebotskilometer zur Verfügung stellen, wodurch es zu einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Bahnbereich kommen soll. Der Fokus der GKB wird dabei, neben der Ausweitung, auf der weiteren Verbesserung des Mobilitätsangebots liegen,“ freut sich GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert über die Beauftragung. Mobilitätsangebot schützt das Klima und bringt massive Fahrgaststeigerung Zudem arbeitet die GKB mit dem zukünftigen Mobilitätskonzept aktiv für den Klimaschutz. Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn soll nämlich die Aufnahme des elektrischen Betriebes bei der GKB erfolgen, dadurch werden ab 2028 jährlich 16.000 Tonnen CO2 eingespart. Bereits 2025 sollen auch erste Ausweitungen des S-Bahn-Angebots auf der Linie S6 kommen. Der Ausbau von Bahnhaltestellen wird in diesem Mobilitätskonzept mitgedacht, auch weitere E-Mobility- und Mikro-ÖV-Angebote soll es geben. Das Busangebot wird zukünftig noch besser auf die S-Bahn abgestimmt. Vorsichtige Berechnungen prognostizieren dadurch eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Bahnbereich der GKB. „Mit den neu abgeschlossenen Verkehrsdiensteverträgen der ÖBB-PV AG und der GKB sichern wir die Mobilität der Steirerinnen und Steirer und sorgen für nachhaltige und umweltfreundliche Verbindungen. Wenn 2025 die Koralmbahn Graz und Klagenfurt miteinander verbindet, und die neuen Interregio-Linien bessere Direktverbindungen bieten, wird dies in der gesamten Steiermark für Verbesserungen im Schienenverkehr sorgen. Das Klimaschutzministerium wird den Großteil dieses Angebots finanzieren. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Verantwortlichen bedanken,“ zeigte sich Klimaschutzministerin Eleonore Gewessler begeistert. Text: Mag. Ernst Suppan Fotos: Land Steiermark & GKB_Suppan (Cover)

6 | Ausgabe 105 - März 2024 DIVERSITY | Gender Action Plan - The next step! Gender Action Plan: The next step! – GKB will noch mehr Diversität leben Bereits seit 2021 versucht die GrazKöflacher Bahn und Busbetrieb GmbH durch einen speziellen Gender Action Plan (GAP) gezielt den Frauenanteil im Unternehmen zu heben und mehr Diversität zu leben. Am Anfang stand die Förderung von Frauen in einer männerdominierten Branche - hier konnte schon einiges erreicht werden: So waren Ende 2023 von den Fahrdienstleiter:innen der GKB bereits 33 Prozent Frauen, bei den Zugbegleiter:innen liegt der Frauenanteil nun bei 30 Prozent und im Infrastrukturbereich waren zum Stichtag bereits 28 Prozent Technikerinnen angestellt. Weiter erfolgreich steigern konnte man den Frauenanteil auch beim Busbetrieb, dadurch sind für die GKB mittlerweile schon 13 Busfahrerinnen tätig. Im neuen Geschäftsfeld Regionalmobilität sind sogar 8 von 11 Mitarbeiter:innen weiblich. Der Anteil der Frauen im gesamten Unternehmen liegt nun bei 18 Prozent. Dies stellt in der Bahnbranche einen überdurchschnittlichen Wert dar und bei bestimmten Berufsgruppen liegt unser Unternehmen damit im europäischen Spitzenfeld. Trotzdem gibt es insgesamt aber immer noch Luft nach oben! Die GKB bemüht sich daher im Rahmen des Gender Action Plan weiter gezielt um weibliche Arbeitskräfte. Mehr Diversität als Chance Das Unternehmen versucht nun darüber hinaus, aber auch noch mehr Diversität zu leben. Die Berufs- und Arbeitswelt wird nämlich seit einiger Zeit zunehmend vielfältiger. Unterschiede in Geschlecht, Orientierung, Identität, Herkunft, ReliDiversity-Beauftragte Prok.in Dr. Holzer (r.) und die GKB-Geschäftsführung arbeiten an mehr Diversität gion, Alter, Hautfarbe, Nationalität oder Einschränkungen werden viel stärker als Chance und Bereicherung betrachtet. Die Vielfalt in unserem Unternehmen soll nun noch besser genutzt werden. Auch alternative Lebensentwürfe oder -modelle sollen bei der GKB zukünftig mehr Berücksichtigung und Unterstützung erfahren. Erklärtes Ziel des Gender Action Plan ist nämlich die völlige Gleichstellung und Chancengleichheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens. Diversität soll bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH in Zukunft nicht nur ein Leitthema sein, sondern tagtäglich gelebt werden. The next step - Mehr Diversität bei der GKB Im nächsten Schritt wird der Fokus des Gender Action Plan daher auf noch mehr Diversität liegen. Die GKB betrachtet dies auch als Möglichkeit, um dem steigenden Bedarf an Schlüsselarbeitskräften besser begegnen zu können. Eine Beschäftigung im Mobilitätsbereich eröffnet neue berufliche Chancen und bietet Flexibilität, womit sie für viele Menschen immer interessanter wird. Die GKB ermöglicht in

7 Ausgabe 105 - März 2024 | Gender Action Plan - The next step! | DIVERSITY „Die Belegschaft der GKB ist jünger und weiblicher, aber auch diverser geworden.“ Die Redaktion der Drehscheibe interviewte die Diversity-Beauftragte Prokuristin Dr. Claudia Holzer zu den Erfolgen des GKB-Gender Action Plan: Drehscheibe: Frau Prokuristin Mag. Dr. Holzer, welche Bilanz ziehen Sie als Diversity-Beauftragte nach gut zwei Jahren GKB-Gender Action Plan? Diversity-Beauftragte Holzer: Die im Gender Action Plan gebündelten Maßnahmen zeigen nachhaltige Wirkung. Die Belegschaft der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH ist weiblicher und jünger, aber auch diverser geworden. Dies resultiert einerseits aus dem klaren Bekenntnis der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH zu Gleichstellung, Chancengleichheit und mehr Diversität. Andererseits sind aber auch der Arbeitsmarkt bzw. die Arbeitswelt generell diverser als noch vor einigen Jahren. Drehscheibe: Welche neuen Maßnahmen bringt nun der „nächste Schritt“ im Rahmen des GKB-Gender Action Plan? Diversity-Beauftragte Holzer: Die Belegschaft soll weiter für die vielen Chancen und Vorteile, die mehr Diversität im Unternehmen bringen, sensibilisiert werden. Dafür wird das Thema Diversität vermehrt über die vorhandenen Kommunikationskanäle aufgegriffen. Wir möchten außerdem neue Informationsformate entwickeln und zusätzliche externe Angebote vermitteln. Nicht zuletzt, sollen aber auch die Anliegen der nunmehr sehr vielen Frauen in der Belegschaft noch mehr Berücksichtigung erfahren. Kooperation mit einer Fahrschule Berufs- und Quereinsteiger:innen den Einstieg im Busbereich, auch eröffnen Aus- bzw. Weiterbildungsangebote im Bahnbereich und Jobangebote im Geschäftsfeld Regionalmobilität viele Möglichkeiten zur beruflichen Neuorientierung. Ergänzend zum spannenden Tätigkeitsfeld bietet die GKB höchste soziale Standards. Außerdem will man mit Teilzeit- bzw. Homeofficelösungen eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie erreichen und die Work-Life-Balance der gesamten Belegschaft nachhaltig verbessern. Text: ES Fotos: GKB_Schiffer & priv._Weinwurm „Die im Gender Action Plan gebündelten Maßnahmen zeigen nachhaltige Wirkung.“

8 | Ausgabe 105 - März 2024 INTERVIEW | Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert Drehscheibe: Frau Geschäftsführerin Kleinert, haben Sie sich schon in der neuen Spitzenführungsfunktion eingelebt? Wie ist der erste Eindruck von der GKB und den Mitarbeiter:innen? GFin Kleinert: Ich wurde überall sehr offen und herzlich willkommen geheißen. Die ersten Wochen waren sogleich von richtungsweisenden Projekten und Entscheidungen geprägt, sodass ich einerseits keine klassische Schonfrist hatte, andererseits aber auch die große Leidenschaft der Kolleg:innen für „ihre GKB“ erfahren durfte. Außerdem begeistert mich die hohe fachliche Kompetenz. Bewegend war natürlich der Abschied von Fokussierung bringt „Gelegenheit, sich zu fragen, wofür die GKB stehen will.“ In dieser Ausgabe des Magazins Drehscheibe interviewen wir Dr. Barbara Kleinert. Die neue Geschäftsführerin der GKB erzählt uns, warum sie für den öffentlichen Verkehr brennt, was die Elektrifizierung bringt und welche neuen Zukunftsperspektiven die Geschäftsführung entwickelt. Franz Weintögl, der in 25 Jahren die GKB vom Mauerblümchen zur größten Privatbahn mit einem vielfältigen, überregionalen und internationalen Leistungsspektrum gemacht hat. Die Fußstapfen sind groß und ein enormer Ansporn. Drehscheibe: Sie sind als konsequente Managerin im Verkehrsbereich und als überzeugte Öffi-Nutzerin bekannt, selbst für Fernreisen nehmen Sie den Nachtzug: Warum „brennen“ Sie, auch persönlich, so für den öffentlichen Verkehr? GFin Kleinert: Ich bin ein sehr politischer Mensch. Die großen Fragen von gesellschaftlicher Teilhabe als Fundament einer demokratischen Gesellschaft und die Bewahrung der Umwelt als Lebensgrundlage begleiten mich seit Jugendtagen, auch im persönlichen Alltag. Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt auf beide Fragen stimmige Antworten. Sehr gut werden diese, wenn das Angebot so einladend ist, dass es viele Menschen tatsächlich immer wieder und immer häufiger als beste Wahl für ihre Mobilität ansehen und die Antriebstechnologie der Fahrzeuge mit minimalen CO2-Emissionen verbunden ist. Drehscheibe: Welche Chancen ergeben sich durch die Elektrifizierung der Regionalbahnstrecken und die Inbetriebnahme der Koralmbahn für den Zentralraum Graz und die Weststeiermark? GFin Kleinert: Der Bau der Koralmbahn und die Elektrifizierung der Strecken Graz – Wies-Eisbiswald sowie Graz – Köflach bedeutet für die Region einen Quantensprung in der Verkehrsentwicklung. Nicht nur bekommt die Weststeiermark einen Fernbahnhof, sondern es wird auch möglich, das S-Bahnangebot spürbar auszuweiten, Takte zu verdichten, mehr Züge auf die Strecke zu bringen. Zugleich wird die Anbindung an die neuen und modernisierten Haltestellen und die Vernetzung mit angepassten Regiobus-Verkehren und ergänzenden Mikro-ÖV-Angeboten für die sogenannte letzte Meile in abgestimmter Form weiter ausgebaut. Im nach wie vor stark wachsenden Grazer Süden wird die Strecke mit neuen Haltestellen und zeitgemäßer Bahnhofsinfrastruktur als Bahn-BusRad-Fußweg-Verknüpfungen zur echten Stadtbahn. Die Streckenmodernisierung bringt mehr Verkehrssicherheit, weniger Stehzeiten an Eisenbahnkreuzungen und eine bessere Verkehrslenkung im Stadtgebiet. All das, wofür die GKB als Verkehrsunternehmen steht, wird also eine bedeutende Weiterentwicklung erfahren. Drehscheibe: Durch die Trennung von Infrastruktur und Absatzbereich wird die GKB, voraussichtlich zur Mitte des Jahres, zum reinen Eisenbahn- und Busverkehrsunternehmen. Können Sie die daraus resultierenden Aufgaben für die Geschäftsführung skizzieren? GFin Kleinert: Die GKB stand bereits in der Vergangenheit immer wieder vor der Herausforderung sich neu erfinden zu dürfen. Die Fokussierung auf Mobilitätsdienstleistungen bringt die Gelegenheit, sich zu fragen, wofür die GKB stehen will. Bis zur Jahresmitte werden wir stark mit der Umsetzung der Infrastrukturabspaltung befasst sein. Aber danach wollen wir mit der Belegschaft gleich in einen intensiven Prozess gehen, um zu einem neuen Selbstverständnis und zu einer darauf abgestimmten Struktur zu gelangen. Drehscheibe: Kann man schon sagen, wie die Neuausrichtung und die Neustrukturierung der GKB im Detail aussehen wird? GFin Kleinert: Ein Unternehmen ist da

9 Ausgabe 105 - März 2024 | wie eine soziale Gruppe. Wenn ein tonangebendes Mitglied diese ersatzlos verlässt, gewinnt jedes verbliebene Mitglied an Bedeutung. Es verschieben sich die eigene Wertigkeit und die Sicht der anderen. Auf dem Weg in dieses neue Selbstbewusstsein sind wir in der vorteilhaften Lage, jedem Bereich ein Wachstums- und Erneuerungsprojekt mit auf den Weg geben zu können: die Beschaffung neuer Elektrotriebfahrzeuge, die Modernisierung der Werkstätten durch einen Neubau, eine Verkehrsausweitung um 60 Prozent bis 2028 für den Bahnbetrieb, Regiobus-Ausbau im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn, die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte Regionalmobilität, Durchsicht aller Verwaltungsprozesse und Gewohnheiten als Quelle von Vereinfachungen für alle, die Informationstechnologie als starker Partner in allen Digitalisierungsvorhaben und Taktgeber eines umfassenden Sicherheitsbewusstseins in allen Unternehmensbereichen. Drehscheibe: Welche neuen Perspektiven und Projekte möchte die Geschäftsführung für die GKB entwickeln – Wie wird sich die Zukunft unseres Unternehmens gestalten? GFin Kleinert: In der West- und Südweststeiermark steht der Name GKB für Mobilität und wir werden in unserer Kernregion nicht müde werden mehr Verbindungen und bessere Gesamtangebote umzusetzen, um mehr Menschen vom ÖV als bester Wahl für alle Wege zu überzeugen. Im Güterverkehr ist die GKB mit den Joint Ventures LTE und Adria Transport schon höchst erfolgreich aus dieser Region herausgetreten. Die Liberalisierung des Bahnbereichs bietet jedoch weitere Möglichkeiten sich zu entwickeln. Zu diesem sichtbaren externen Wachstum des Unternehmens, wollen wir aber auch im Inneren weiterwachsen. Denn leider sind Eisenbahnunternehmen mit regionaler Verankerung entgegen der gesellschaftlichen Entwicklung und Vielfalt, nach wie vor, sehr homogen und männlich dominiert. Und obwohl die diesbezüglichen Bemühungen, gezielt den Frauen die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten im Bus- und Bahnsektor aufzuzeigen, bereits Erfolg zeigen und wir bei der Frauenbeschäftigung unter den europäischen Bahnen einen Spitzenplatz einnehmen, können wir uns damit nicht zufriedengeben. Auch die gesamte gesellschaftliche Vielfalt an Herkunft, Lebensstilen und -formen, Ausbildungen oder Denkweisen im Unternehmen abzubilden, also heterogen in jeder Hinsicht zu werden, muss Teil des inneren Wachstums sein. Gemischte Teams erzielen nämlich erwiesenermaßen bessere Ergebnisse. Es ist uns daher ein Anliegen durch Bewusstseinsbildung, attraktive Rahmenbedingungen und mutige Einstellungsentscheidungen solche Teams zu forcieren. Drehscheibe: Die Redaktion der Drehscheibe dankt für das Interview und wünscht alles Gute für die neue Tätigkeit! Barbara Kleinert stammt ursprünglich aus Berlin und hat ihr Doktoratsstudium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Tübingen abgeschlossen. Nach einer wissenschaftlichen Karriere übersiedelte Dr. Barbara Kleinert aus familiären Gründen nach Graz. Einen neuen beruflichen Anker fand sie bei den Steiermärkischen Landesbahnen. Dort war Dr. Kleinert für den Bereich Personenverkehr - Verkehrsplanung und kommerzielle Dienste zuständig. Nach Aufspaltung der StLB und Umwandlung des Absatzbereiches zur Steiermarkbahn und Bus GmbH verantwortete sie dort den Gesamtbereich Personenverkehr. Die versierte Managerin konnte einige Fahrplanerweiterungen und -verbesserungen umsetzen, aber vor allem große Fahrgaststeigerungen erreichen. Ab 1. Februar 2022 leitete Dr. Kleinert das Regionalmanagement der ÖBB-Personenverkehr AG in Salzburg. Dort war sie für über 180 Mitarbeiter:innen und die Qualitätssicherung im Personenverkehr auf der Schiene verantwortlich. Am 1. Dezember 2023 bestellte das BMK mit Dr. Barbara Kleinert erstmals eine Geschäftsführerin für die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH.

10 | Ausgabe 105 - März 2024 Im ersten Halbjahr 2024 werden die Elektrifizierungsarbeiten und der Bahn- bzw. Sicherungstechnikausbau im Bereich der GKB weiter zügig fortgesetzt – hier die größten Ausbauprojekte im Überblick: Bereits Anfang 2024 wurde im Rahmen der Elektrifizierung mit dem Aufziehen und Ausfertigen der Oberleitungen im Bauabschnitt zwischen Graz Hauptbahnhof und dem Grazer Vorbahnhof begonnen. Im sogenannten Abschnitt 0 werden zudem bereits Schüttarbeiten für die neue achtgleisige Abstellanlage durchgeführt. Die Maststellarbeiten für diese Abstellanlage werden voraussichtlich ab März erfolgen, hier bittet der Infrastrukturbetreiber noch einmal um Verständnis bezüglich der Geräuschentwicklung. Im Bereich des Bauabschnitts 4 beginnen ab Februar dieses Jahres die Maststellarbeiten und die Oberleitungsvormontage im zweigleisigen Abschnitt von Frauental-Bad Gams zum Bahnhof Weststeiermark. Sicherungstechnikoffensive geht weiter Auch in den Bereichen Sicherungs- und Elektrotechnik bzw. Bahn-Informationstechnologie schreiten die Arbeiten laufend weiter voran. Im ersten bzw. zweiten Quartal 2024 erfolgen zwischen Groß St. Florian und Deutschlandsberg die sicherungstechnischen Bauarbeiten für die zweigleisige Einbindung der Regionalbahnstrecke in die Koralmbahn. Im Streckenabschnitt zwischen Groß St. Florian und Frauental-Bad Gams werden dabei alle Eisenbahnkreuzungssicherungsanlagen umgebaut bzw. teilweise sogar gänzlich neu errichtet, womit die GKB wesentlich zur weiteren Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit beiträgt. Am Graz Köflacherbahnhof werden bis spätens Herbst 2024 die Gleisfeldbeleuchtung und alle Weichenheizungsanlagen erneuert, außerdem erfolgt die Nivellierung des bestehenden Inselbahnsteigs. Wichtige neue Technikgebäude Zwischen Februar und August 2024 werden außerdem bei den Bahnhöfen Krottendorf-Ligist und Söding-Mooskirchen zwei neue Technikgebäude realisiert. Danach erfolgt auch dort der Einbau der sicherungstechnischen Installationen. Diese beiden Technikgebäude sind wichtige Bestandteile der laufenden Sicherungstechnikoffensive und beherbergen digitale Anlagen für die neuen Elektronischen Stellwerke (ESTW). Modernisierung in Deutschlandsberg abgeschlossen Spätestens bis Mitte Mai 2024 soll die Sanierung des Aufnahmegebäudes des Bahnhofs Deutschlandsberg Stadt und der Neubau der dortigen Sanitäranlagen abgeschlossen sein. Außerdem entsteht in diesem Bereich ein neuer moderner Warte- und Servicebereich mit Fahrkartenschalter. Damit wird der Umbau bzw. die Adaptierung der Bahnhofs Deutschlandsberg Stadt nach gut drei Jahren BAUSTELLENREPORT | Elektrifizierung und Bahnausbau 1-6 / 2024 Elektrifizierung und Bahnausbau in der Weststeiermark gehen zügig voran beendet. Schon vor der abschließenden Gebäudesanierung wurde ein neuer, überdachter und barrierefreier Inselbahnsteig mit zwei Personentunnel und zwei Liftanlagen errichtet. Auch der Bahnhofsvorplatz wurde neugestaltet und überdacht, eine größere Bushaltestelle errichtet und die Fahrzeugabstellflächen neu geordnet bzw. ausgebaut. Zudem schützt ein Zaun den Zugang zu den Gleisanlagen und sorgt für mehr Sicherheit. Das ortsfeste Informationssystem am Bahnsteig zeigt den Fahrgästen die jeweils nächsten Zugfahrten in Echtzeit. Außerdem wurde in Deutschlandsberg ein modernes Elektronisches Stellwerk installiert und ein neues rotes Technikgebäude gebaut, dadurch konnten die sechs Eisenbahnkreuzungen im Stadtgebiet technisch gesichert werden. Parallel erfolgte in dem Bereich die Errichtung der Oberleitungen und der Anlagen für den elektrischen Betrieb. Im Juni 2024 soll die neue Nahverkehrsdrehscheibe in Deutschlandsberg bei einem großen Bahnhofsfest der Öffentlichkeit übergeben werden! Text: Redaktion Quelle: IN-FC / IN-FW-ST / IN / Fotos. GKB_Ferk Auch die Oberleitungsanlagen am Graz Köflacherbahnhof

11 Ausgabe 105 - März 2024 | Elektrifizierung und Bahnausbau 1-6 / 2024 | BAUSTELLENREPORT Neue Oberleitungsmasten beim zweigleisigen Zulauf zum Bahnhof Weststeiermark (hi. l.) sind schon weitgehend fertig Hier entsteht die neue Abstellanlage für die Elektrotriebwagen am Graz Köflacherbahnhof Ein Oberleitungsdraht aus der Nähe Im Frühsommer wird der Bf. Deutschlandsberg Stadt offiziell der Öffentlichkeit übergeben

12 | Ausgabe 105 - März 2024 Voraussichtlich im April 2024 werden die ersten Bände der brandneuen, detaillierten Gesamtübersicht über die Geschichte der Graz-Köflacher Bahn von Ludger Kenning und Alfred Moser erscheinen. Das Gesamtwerk wird fünf Bände mit insgesamt über 900 Seiten umfassen. Die an die 165 Jahre alte, so überaus traditionsreiche Graz-Köflacher Bahn, die größte österreichische Privatbahn, führte in der Eisenbahnliteratur bislang lediglich ein Schattendasein, zu umfang- und facettenreich ist die Geschichte ihres Bahnbetriebs, ihrer vielfältigen Stationen, ihrer historisch bedeutsamen Fahrzeuge und ihrer vielen Bergwerke mit dem nicht minder immensen Fahrzeugpark. Am Scheideweg in der wechselvollen Entwicklung der GKB haben sich die beiden Autoren, die sich bereits seit Jahrzehnten mit dem Thema „GKB“ befassen, anhand umfangreicher Recherchen und unterstützt von weiteren Historikern nunmehr aufgemacht, der altehrwürdigen Graz-Köflacher Bahn ein angemessenes literarisches Denkmal zu setzen und sie in einem fünfbändigen Werk zu würdigen. Der erste Band behandelt die Dampfloks, der zweite Band die Diesellokomotiven, Triebwagen und Wagen, der 3. Band die Strecke Graz – Köflach, der vierte Band den Südflügel nach WiesEibiswald und die Sulmtalbahn, der 5. Band schließlich die wechselvolle Geschichte der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH von den Anfängen bis heute, einschließlich der jüngsten Entwicklungen, des Kraftfahrdienstes und der überregionalen Verkehre. Band 1 widmet sich den Dampflokomotiven Im vorliegenden ersten Band geht es zunächst um die Dampflokomotiven, beginnend mit den ersten angemieteten Lokomotiven in der Frühzeit der GKB um 1860, weiter mit den ersten bahneigenen, technisch auch international Aufsehen erregenden Maschinen, den urigen Stollenlokomotiven für den Lankowitzer Revierstollen und schließlich mit den „Elbel“-Typen, zwei aus Gepäcklokomotiven umgebaute B1’-Maschinen. „Damals bei der Graz-Köflacher Bahn“ - Die Geschichte der GKB in 5 Bänden HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | Buchbesprechung Teil 1 / 5

13 Ausgabe 105 - März 2024 | Dann kommen wir zur legendären Reihe 29, der auch die Museumsdampflokomotive 671 angehört. Hauptsächlich für den Güterverkehr verfügte die GKB über 18 Stück dieser schier unverwüstlichen Schlepptenderlok, deren technische Entwicklung verbunden mit allerlei betrieblichen Details und Anekdoten in dem Buch gleichermaßen dargestellt wird wie jene der eleganten Reihe 17c, einer ebenfalls von der Südbahn stammenden Schnellzugloktype, von der kurz vor dem 1. Weltkrieg acht Stück auf der Graz-Köflacher Bahn erschienen und über Jahrzehnte hinweg den Reiseverkehr prägten. Detaillierte Informationen zu einzelnen GKB-Dampfloks Vor allem für die Sulmtalbahn und den Köflacher Stollendienst übernahm die GKB in den 20er Jahren einige bullige Dreikuppler, von denen die letzten bis Ende der 60er Jahre aktiv blieben. Anfang der 30er Jahre folgten 14 elegante und schnelle Tenderloks, die einst für die Wiener Stadtbahn konzipiert worden waren. In den 50er und 60er Jahren beherrschten die kräftigen, aus der Zeit der kkStB stammenden Schlepptenderloks der Reihe 56 den Güterverkehr. Die letzte von ihnen steht heute im Liebocher Museum. Den Abschluß der Dampflokära bilden die unter der Deutschen Reichsbahn gebauten und von den ÖBB gebraucht zur GKB gelangten Reihen 152 und 50, den Abschluß dieses packenden Buches hingegen die rund 100 Schmalspurlokomotiven der GKB-Bergwerke im Voitsberg-Köflacher Revier. Illustriert werden die detaillierten Beschreibungen und Tabellen mit Typenplänen und stimmungsvollen, hochwertigen und großteils noch nie zuvor veröffentlichen Fotos. Text: Redaktion & Hg. Ludger Kenning Fotos Cover: Verlag Kenning Buchbesprechung Teil 1 / 5 | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Band 1 hat 176 Seiten, im Format 22/29 cm gebunden mit 151 Farb- und 260 SW-Fotos, 42 Skizzen und 21 Tabellen! Preis: 51,40 Euro per Stück; Erhältlich über den Verlag oder im guten Buchhandel!

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16 | Ausgabe 105 - März 2024 Die Abteilung Güterverkehr, die zum Mobilitätsbereich der GKB gehört, hat eine neue Leitung bekommen. Mit 1. Jänner 2024 hat Abteilungsleiterin Karin Pogner nach über 15 Jahren bei der GKB den Ruhestand angetreten. Die gebürtige Schweizerin arbeite zuerst lange Jahre bei den SBB. Im April 2008 überPERSONAL | Neue Leitung Abteilung Güterverkehr Neo-Abteilungsleiter Johannes Kraßnigg und sein Stellvertreter David Al-Tikriti (v. r.) siedelte sie in die Steiermark und kam als überhaupt erst zweite Fahrdienstleiterin zur GKB. Später wechselte sie vom Bahnhof Lieboch in die Fahrdienstleitung am Graz Köflacherbahnhof, einige Zeit danach in die Abteilung Güterverkehr. Schließlich übernahm Karin Pogner dort die Leitung. Sie und ihr „eingespieltes Team“ wickelten alles rund um die Güterzüge der GKB mit viel Motivation ab. In der Pension wird sie nun ihrem liebsten Hobby, dem Reisen, aber auch der Familie mehr Zeit widmen können. Starke Nachfolge Ihr Nachfolger Johannes Kraßnigg trat im Jänner 2008 in die GKB ein. Er absolvierte eine Ausbildung zum Verschieber bzw. Leitungwechsel beim Güterverkehr Verschubaufseher und zum Verschubmeister. Im November 2011 begann seine Ausbildung zum Fahrdienstleiter am Bahnhof Köflach, wo er dann bis Oktober 2014 Dienst versah. Zwischen 2014 und 2016 tat er Dienst als Fahrdienstleiter in Lieboch, bevor er nach Graz wechselte. Seit August 2023 ist er in der Abteilung Güterverkehr tätig. Seit Jahresbeginn ist er nun Leiter der Abteilung und freut sich über die neue Aufgabe. Abteilungsleiterstellvertreter bleibt David Al-Tikriti. Kollege Kraßnigg verbringt mit der Familie und dem Hund viel Zeit in der Natur. Im Sommer ist er gerne mit dem eigenen Boot in Kärnten oder Kroatien unterwegs. Die GKB wünscht den beiden Kolleg:innen alles Gute für den neuen Lebensabschnitt. Text: Redaktion / Fotos: GKB_Motschnik & privat Karin Pogner trat den Ruhestand an Abraumgüterzug der GKB der Koralmbahnverkehre

17 Ausgabe 105 - März 2024 | Neuaufnahmen 1. Quartal 2024 | PERSONAL Verstärkung für das Team Die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH befindet sich in einer echten Umstrukturierungs- und Wachstumsphase. Daher stellt unser Unternehmen viele neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein, bietet aber auch eine Ausbildungsschiene für den Berufsumstieg an oder ermöglicht verschiedene Weiterqualifizierungen. Insbesondere Schlüsselarbeitskräfte werden von der GKB gesucht. Interessierte finden INFOS zu den Berufen und die Stellenausschreibungen unter www.gkb.at. Text: Redaktion / Fotos: GKB Jonas Windisch Mitarbeiter im Oberbau Hasan Kümür Buslenker Tamas Besze Buslenker Michael Malli Triebfahrzeugführer Petra Horvath Buslenkerin Claudia Koch Zugbegleiterin i. A. Srdan Kajkut Buslenker Cazim Mujak Buslenker Robert Griesser Buslenker Markus Mörth Triebfahrzeugführer Daniela Vötsch Zugbegleiterin i. A. Michael Sternad Buslenker Salahaldin Ismail Zugbegleiter i.A Adis Sulejmani Buslenker

18 | Ausgabe 105 - März 2024 GANZ KURZE BERICHTE | 2. Tag der steirischen Öffis GKB-GFin B. Kleinert (Foto li.) freut sich mit LH-Stv. A. Lang (M.) und Landesrätin S. Schmiedtbauer (3. v. r.) über die Rekordbilanz Erneut wurde der 1. März als „Tag der steirischen Öffis“ zum Anlass genommen, um auf den öffentlichen Verkehr in der Steiermark aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Steiermark zogen Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stv. Anton Lang und Landesrätin Simone Schmiedtbauer eine beeindruckende Rekordbilanz. Zahlreiche Angebotsverbesserungen, neue Fahrgastrekorde sowie das Überschreiten der 100.000er-Marke an KlimaTickets sind nur ausgewählte Highlights. Eine umfassende Leistungsschau zu SBahn, RegioBus und Verkehrsverbund bot einen Überblick über Entwicklungen im öffentlichen Verkehr. Die S-Bahn bietet 650 tägliche Verbindungen an. Beim RegioBus stehen täglich 120.000 Angebotskilometer zur Verfügung. Am „Tag der steirischen Öffis“ wurde mit Frau Regina Silberbauer außerdem die bereits 100.000ste KlimaTicket-Besitzerin in der Steiermark geehrt. Neuer Fahrgastrekord Die steigenden Ticketverkaufszahlen spiegeln sich in den Fahrgastzahlen wider, das Jahr 2023 schließt mit einem neuen Fahrgastrekord. Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stv. Anton Lang hält dazu fest: „In den letzten Jahren haben wir als Land Steiermark beträchtliche Investitionen in den Ausbau unseres öffentlichen Verkehrs getätigt. Diese Investitionen haben sich ausgezahlt! Mehr als 100.000 aktive KlimaTickets, eine Rekordnachfrage bei der S-Bahn und der erfolgreiche Abschluss der RegioBusPlanungen für die gesamte Steiermark sind klare Zeichen unseres Erfolgs. Mit mehr als 450.000 Einsteiger:innen pro Werktag und 110 Millionen Fahrten jährlich haben die steirischen Öffis bewiesen, dass sie eine unverzichtbare Säule 30 Jahre Verkehrsverbund Steiermark - Rekord zum Tag der steirischen Öffis

19 Ausgabe 105 - März 2024 | 30 Jahre Verkehrsverbund Steiermark | GANZ KURZE BERICHTE der steirischen Mobilität sind. Am Tag der steirischen Öffis feiern wir diese Erfolge, die ohne die Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund Steiermark, unseren Partnern sowie den 37 Verkehrsunternehmen nicht möglich gewesen wären. Wir wollen uns aber nicht auf unseren Erfolgen ausruhen und arbeiten weiter an neuen Lösungen und Angeboten. Es liegt nun an uns allen, Werbung für den öffentlichen Verkehr zu machen und noch mehr Menschen für den Umstieg auf die ‚Öffis‘ zu begeistern. Gemeinsam können wir den Weg für eine noch nachhaltigere und mobilere Zukunft in der Steiermark ebnen.“ Öffis bringen Lebensqualität „Investitionen in die ‚Öffis‘ sind eine Investition in die Lebensqualität gerade im ländlichen Raum. Die Mehrheit der Steirerinnen und Steirer wohnt dort, wo auch ich lebe – am Land. Ihnen den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu ermöglichen und die Infrastruktur im ländlichen Raum zu stärken ist unser gemeinsames Ziel! Die Erfolgsbilanz für 2023 gibt uns Recht, dass dieses Angebot sehr gut angenommen wird und wir das ‚Öffi-Netz‘ weiter ausbauen müssen. Das ist entscheidend für lebens- und liebenswerte Regionen der Zukunft und trägt dazu bei, dass auch junge Menschen weiterhin gut und gerne im ländlichen Raum leben“, erklärt Landesrätin Simone Schmiedtbauer die Bedeutung von Mobilität für die steirischen Regionen. Mehr Mobilität für die Weststeiermark GKB-Geschäftsführerin Barbara Kleinert erläutert ergänzend die Erfolgsstrategie für mehr Mobilität und den Bahnausbau in der Region Weststeiermark: „Wir stehen als Eisenbahn- und Busverkehrsunternehmen, aber auch als MikroÖV-Anbieter für ein umfassendes Mobilitätsangebot. Die Elektrifizierung und der stetige Ausbau bzw. die Modernisierung der Öffi-Infrastruktur werden zukünftig den Zugang zu öffentlichem Verkehr in der Steiermark weiter erleichtern. Um dem gesteigerten Mobilitätsbedürfnis zu entsprechen, wird die GKB bis 2028 mit modernen Elektrotriebwagen um etwa 60 Prozent mehr Angebotskilometer zur Verfügung stellen. Dies bringt eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen und dient dem Klimaschutz, werden dadurch jährlich doch beeindruckende 16.000 Tonnen CO2 eingespart. Auch das RegioBus-Angebot in der Weststeiermark wird weiter ausgebaut werden.“ Text: ES Fotos: Schiffer_Verkehrsverbund Steiermark Verkehrsverbund-GF P. Gspaltl (l.), LH-Stv. A. Lang (2. v. r.) u. LRin S. Schmiedtbauer (r.) gratulieren Frau R. Silberbauer

20 | Ausgabe 105 - März 2024 Bei der LTE-group sieht man die Zeit für eine Erweiterung des Leistungsspektrums gekommen. Weil allein das Zugfahren zu einem austauschbaren Auslaufmodell gerät, muss sich das Unternehmen in die Bahnlogistik vorwagen. Damit will man Differenzierungsmerkmale gegenüber neuen Mitbewerbern aus dem Kreis der Containerreedereien schaffen. Es tut sich viel im europäischen Schienengüterverkehr. Ausgelöst durch den Ukraine-Krieg haben sich wichtige Lieferketten verändert. An die Stelle der Verschiffungen über das Schwarze Meer sind Bahntransporte von Getreide, Eisenerz, Tonerde und Stahl getreten. Sie laufen meistens über vier bis fünf Grenzen und bescheren den damit beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen Erlössteigerungen. „Bei uns wäre noch etliches mehr gegangen, wenn die Schieneninfrastruktur das hätte aufnehmen können“, sagt Mag. Andreas Mandl, Geschäftsführer der LTE-group beim Interview. Das Joint Venture der GKB mit der Rhenus Gruppe rechnet auch im Jahr 2024 mit einem anhaltend hohen Bedarf im Bereich der Ukraine-Verkehre auf der Schiene. Trotz der rückläufigen Mengen im Marktsegment Intermodal, hier vor allem bei den Konsumgütern, geriet 2023 für die LTE-group zu einem zufriedenstellenden Jahr. „Unsere 660 Mitarbeitenden haben mehr als 13.000 Züge traktioniert und knapp 200 Mio. Euro Umsatz erzielt“, verrät Andreas Mandl die ersten Kennzahlen. Sie enthalten auch die Leistungen der Adria Transport. Er freut sich über die anhaltend positive Entwicklung, mahnt aus zweierlei Gründen aber auch zur Vorsicht. Entwicklungen im europäischen Schienegüterverkehr Punkt eins bezieht sich auf die marode europäische Schieneninfrastruktur, speziell in Deutschland. Sie soll zwar ertüchtigt werden, doch das kann Jahrzehnte dauern. Es gibt laufend neue Baustellen, was die Güterbahnen entweder zu langen Umwegfahrten oder zu stundenlangen Wartezeiten zwingt. Gleichzeitig sollen immer mehr Transporte auf die Schiene Vier brandneue und hochmoderne Stadler-Lokomotiven steigern bei der LTE-group die Effizienz im Schienengüterverkehr ÖVZ benennt Trend: „Bahnspediteure und EVUs müssen eins werden!“ GANZ KURZE BERICHTE | LTE-group

21 Ausgabe 105 - März 2024 | LTE-group | GANZ KURZE BERICHTE verlagert werden. Es droht der Kollaps auf dem Schienennetz. Punkt zwei betrifft das Auftreten von neuen Anbietern im europäischen Schienengüterverkehr. „Vor diesen Akteuren muss man Respekt haben“, meint Andreas Mandl. Er spricht damit jene Containerreedereien an, die gerade mit Vehemenz eigene Zugsysteme aufbauen. Sie haben die wirtschaftliche Kraft, um einen Marktumbruch herbeizuführen. Leidtragende dieser Entwicklung könnten die Staatsbahnen sein, die nach Ansicht von Branchenexperten privatisiert gehörten. „Die Schieneninfrastruktur muss aber auf jeden Fall in staatlichen Händen bleiben“, bemerkt Andreas Mandl. „Die Trassen werden das teuerste Gut auf der Schiene sein, weil sie am knappsten bemessen sind“, hegt der LTE-Manager keinen Zweifel. Er hält es für möglich, dass in Zukunft nur mehr die Bereitsteller der Lokomotiven die Besteller der Trassen sein werden. Die Operator-Spezialisten bräuchten dann nur mehr Waggons für die Ausübung ihrer Geschäfte. Für ihn zeichnet sich ein Trend dahin ab, dass kleinere Bahnspediteure und private Eisenbahnverkehrsunternehmen eins werden. Die Kombination der beiden Tätigkeitsfelder, begleitet von einer eindeutigen Branchenfokussierung, könnte die Zukunft der Bahnlogistik sein, zeichnet er ein vages Szenario. Bei der LTE-group, die aktuell 96 Lokomotiven – davon 70 Einheiten mit E-Motorisierung betreibt – besitzen die Produktgruppen Getreide bzw. Agrargüter, Automobile und Intermodal eine hohe Relevanz. Zukunftskonzept Komplettservice Vor der Expansion der großen Reedereikonzerne in den Schienengüterverkehr in Europa hat man bei der LTE-group, wie bereits erwähnt, Respekt. Es ist aber nicht so, dass man ob dieses Szenarios in Panik verfällt. Stattdessen wurden in den letzten Monaten alle möglichen Szenarien analysiert. Alle lassen eine gewisse Trägheit der Großkonzerne erkennen. „Wir werden dem mit einem Komplettservice für die Kunden begegnen“, sagt Andreas Mandl. Darin enthalten sein können die Buchung der Terminalslots für die intermodalen Transporte, die Organisation der Vor-/Nachläufe auf der Straße, Investments in Güterwagen und Behältersysteme oder Zusatzleistungen im Bereich der Verzollungen. Kurzum, die Grenzen zwischen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Bahnlogistikern verschwinden zusehends. Auch weil der Mangel an Verschieber:innen und Lokführer:innen in Europa unverändert ein Thema bleibt, setzt das in dreizehn Ländern tätige private Eisenbahnverkehrsunternehmen mit der Zentrale in Gramatneusiedl bei Wien Schritte zur Entspannung der Situation innerhalb der eigenen Organisation. LTE-group stellt Signal für mehr Effizienz Mit der Bestellung von vier sechsachsigen Lokomotiven von Stadler Rail werden die Weichen in eine neue Ära gestellt. Die jeweils zwei EuroDual- und Euro9000-Einheiten können bis zu 2.700 Tonnen schwere Züge mit einer Maschine ziehen. Dafür bräuchte man je zwei Vectron- oder TRAXX-Einheiten. Die LTE-group setzt die Neuanschaffungen ab 2024 auf den Verbindungen von und nach Deutschland, den Niederlanden und Belgien ein. Damit stellt sie ein Signal für mehr Effizienz im Schienengüterverkehr über mehrere Grenzen. Text (red. gek.) als Nachdruck: Österreichische Verkehrszeitung – Autor Joachim Horvath Fotos: LTE_barus LTE-CEO Andreas Mandl (M.) mit CFO Michael Benda (l.) und CEO Michael Baier (r.) LTE-group: Mit neuen Lokomotiven in eine erfolgreiche Zukunft

22 | Ausgabe 105 - März 2024 Spatenstich für neuen Busbahnhof GANZ KURZE BERICHTE | Region und Menschen In Premstätten wird ein Busbahnhof als Umsteigeknoten für fünf RegioBus-Linien entstehen. Dadurch erreicht das Buskonzept im Südwesten volle Verkehrswirksamkeit. Im Beisein von LandeshauptmannStv. Anton Lang und LAbg. Bgm. Mag. Matthias Pokorn wurde am 16. Februar 2024 der Spatenstich für das 6,2 Millionen Projekt vorgenommen. Der Busbahnhof soll zum Schulstart in Betrieb sein. Die Kosten teilen sich Land und Gemeinde. „Als Land Steiermark haben wir in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert. Der neue Busbahnhof in Premstätten ist ein weiterer Meilenstein und verbessert die Bedingungen im Südwesten von Graz einmal mehr. Unser klares Ziel ist es künftig noch mehr Steirerinnen und Steirer zum Umstieg auf die Öffis zu motivieren. Daher investieren wir als Land Steiermark auch über vier Millionen Euro in diesen Busbahnhof, der künftig ein wichtiger Umsteigeknoten sein wird und damit auch neue Fahrtmöglichkeiten bietet," hält Verkehrsreferent Lang fest. Premstätten als Umsteigeknoten Für die Busrevolution im Südwesten von Graz fungiert der Busbahnhof künftig als Umsteigeknoten mit neuen Fahrtmöglichkeiten. Die Neuordnung von RegioBus-Linien ergibt ein neustrukturiertes Netz. Die Drehscheibe ist der Busbahnhof im Zentrum von Premstätten. Durch die Verknüpfung der Linien 681 / 691 mit den neuen Linien 510 / 640 und der GKB-Buslinie 714 von Lieboch über Hitzendorf nach Stallhofen entsteht ein Bustaktknoten. Dort kommen, knapp vor der vollen bzw. halben Stunde die Busse aus sämtlichen Richtungen in Premstätten an und nach einer Umsteigezeit fahren sie wieder in sämtliche Richtungen ab. So entstehen neue Fahrtmöglichkeiten, wie z. B. zu den S-Bahnen der GKB am Bahnhof Premstätten-Tobelbad oder zur S-Bahn in Kalsdorf. „Der neue Busbahnhof im Herzen von Premstätten ist nicht nur ein Ort der Mobilität, sondern ein Symbol für Fortschritt und Innovation. Als zentraler Busknotenpunkt fungiert er als Dreh- und Angelpunkt für den überregionalen Verkehr, die Vernetzung der Umlandgemeinden miteinander und mit der Landeshauptstadt Graz. Für unsere Bürgerinnen und Bürger wird es durch diese Mobilitätsdrehscheibe noch einfacher, direkt vor ihrer Haustüre in ein umweltfreundliches Verkehrsmittel ein- bzw. umzusteigen," zeigt sich auch Bürgermeister Pokorn erfreut. Text: Redaktion / Fotos: Verkehrsverbund Projektrendering (o.) und LH-Stv. A. Lang mit Bgm. M. Pokorn (r. u.) beim Spatenstich (r. o.)

23 Ausgabe 105 - März 2024 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE Die GKB legt bei Bauprojekten größten Wert auf gewässerökologisch einwandfreie Begleitmaßnahmen und schützt damit Flora bzw. Fauna der weststeirischen Flüsse. Aktuell wurde, ergänzend zur aufwendigen Neuerrichtung der Eisenbahnbrücke über die Schwarze Sulm im Gemeindegebiet von St. Peter im Sulmtal, eine fachgerechte gewässerökologische Strukturierung vorgenommen. Dabei erfolgt gleichzeitig mit der Umsetzung des Bahnbauprojektes, auch eine Renaturierung der Flusslandschaft durch wasserbauliche Maßnahmen. So mussten im konkreten Fall im Flussbett der Sulm Buhnen errichtet und die Rekultivierung von Böschungs- bzw. Ackerbereichen sowie Baumsetzarbeiten im Gewässerbereich durchgeführt werden. Zudem wurden Maßnahmen zur Strömungslenkung gesetzt. Grundlegend dafür waren die Ausgestaltung des Flussbettes und der Gewässersohle im Projektgebiet. All dies geschieht in Abstimmung mit den Fischereiberechtigten und unter wasserrechtlicher Bauaufsicht. Durch die fachkundige und sorgsame Umsetzung der Strukturierungsmaßnahmen konnten nicht nur der hydromorphologische Zustand der Schwarzen Sulm erhalten, sondern auch vorhandene Fischeinstände geschützt werden. Während der Arbeiten wurde außerdem die Ausbreitung des invasiven Japan-Knöterichs verhindert. Die GKB setzt bei allen Bauprojekten auf eine ökologische Vorgehensweise und steht damit jederzeit im Einklang mit der Natur. Text: Redaktion / Foto: IN Einwandfrei renaturiertes Bachbett der Schwarzen Sulm in St. Peter Partnerschaftlicher Stocksport mit VR1 GKB renaturiert Flusslandschaften Das Offizierskorps des VR1 traf die Geschäftsführung der GKB zum gemeinsamen Eisstocksport. Bei der „Knödelpartie“ auf der Anlage des ESV Großradl trat man in zwei Gruppen gegeneinander an. Aufgrund der Witterung wurde auf Asphalt geschossen, was dem Spaß keinen Abbruch tat. Unter Anleitung von Reinhard Gaich vom Sportverein versuchte man in die Nähe der Daube zu kommen, wobei sich die VR1-Gruppe geschlagen geben musste. Abschließend klang der Nachmittag mit einem traditionellen Schweinsbratenessen aus. Text & Foto: ES Die hochengagierten Eisstockschützinnen und Eisstockschützen von VR1 und GKB auf der Anlage des ESV Großradl

24 | Ausgabe 105 - März 2024 Von der Wiener Staatsoper geht es mit der Badner Bahn ins erweiterte Umland der österreichischen Bundeshauptstadt Die Wiener Lokalbahnen GmbH (kurz WLB) ist eine Privatbahn im Eigentum der Wiener Stadtwerke GmbH und betreibt als Badner Bahn seit 1886 den Personen- und Güterverkehr auf der Lokalbahn zwischen Wien und Baden in Niederösterreich. Die historische Badner Bahn verkehrt in Normalspur auf einer 30,4 Kilometer langen Bahnstrecke östlich der Südbahn zwischen der österreichischen Bundeshauptstadt und Baden. Sie verbindet die Staatsoper am Ring im historischen Wiener Stadtzentrum mit einer Industrieregion bzw. der Shopping City Süd in Vösendorf und der Kurstadt Baden im erweiterten niederösterreichischen Hauptstadtumfeld. Mit der Regionalbahn nach Baden Ab dem Ausgangspunkt bei der Wiener Staatsoper werden die ersten 4,2 Kilometer der Trasse der Straßenbahn der Wiener Linien bis zur Haltstelle Schedifkaplatz mitbenutzt. Kurz nachdem auf der Philadelphiabrücke die Südbahn im Bereich des Bahnhofs Wien Meidling überquert wird, beginnt das eigene Netz der Badner Bahn. Nach drei Kilometern kommt die Haltestelle Inzersdorf der Wiener Lokalbahnen. Hier befinden sich die Betriebsgebäude, die Werkstätten, eine Remise und die Büros der Geschäftsleitung. 1,7 Kilometern weiter erreicht man die Landesgrenze zu Niederösterreich und nach 2,8 Kilometer hält die Zuggarnitur an der Haltestelle Vösendorf SCS. Das im Jahr 1976 errichtete Shopping Center wurde beispielgebend für die damals neue Einkaufskultur in Österreich. Anfangs war die SCS Vösendorf nur auf der Straße erreichbar. Als das Verkehrskonzept auf Basis von Gratisabstellflächen für PKWs zu tagtäglichen Staus führte, entstand auch eine Haltestelle an der Badner Bahn. Nach 2,7 Kilometern erreicht man dann Wiener Neudorf, wo sich das Zentralstellwerk der Badner Bahn befindet. Die Zahl der Handelsbetriebe und der Leichtindustrie nimmt immer mehr ab, je weiter man sich von Wien entfernt. Direkt hinter der StadtREISEBERICHT | Unterwegs mit der Badner Bahn Unterwegs mit der Badner Bahn - Vom Wiener Zentrum in die Kurstadt

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