Drehscheibe Nr. 112 Dezember 2025

Ausgabe 112 | Dezember 2025 Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Koralmbahn: Mehr Bahn und Bus für die Steiermark GKB feierte 90 Jahre Busbetrieb mit großem Betriebsstellenfest

2 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Inhalt / Editorial / Impressum 2 Geschäftsführung 3 Neuer GKB-Fahrplan bringt mehr Bahn und Bus für die Weststeiermark 4 GKB feierte Jubiläum 90 Jahre Busbetrieb mit großem Betriebsstellenfest 6 Interview mit dem steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek 8 Historische Betrachtungen: Das Jahrhundertprojekt ist auf Schiene - Eine kurze Geschichte der Koralmbahn 10 Mittelposter: Elektrischer Betrieb auf der S-Bahn-Linie S6 der GKB 12 Personal 14 Ganz Kurze Berichte 16 Reisereportage: Schmalspurbahnen in Wales 20 Technisches Eisenbahnmuseum & Steirische Eisenbahnfreunde 23 Promotion 24 Die Drehscheibe ist das PR- und Kund:innenmagazin der GKB. Sie ist eine regelmäßig erscheinende Informationsschrift. Das GKB-Intern ist eine Beilage für Mitarbeiter:innen. Ein Archiv aller erschienenen Ausgaben findet sich unter: www.gkb.at Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH (GKB) Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Redaktion / Layout: Mag. Ernst Suppan Jasmin Motschnik Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Direktion / Stabsstelle G-PR Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 0 drehscheibe@gkb.at Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. 8530 Deutschlandsberg Auflage: 4000 Stück im 4. Quartal 2025 Fotos: Cover: GKB_Lamm Poster: GKB_Ferk Ansonsten: GKB-Archiv, K. Ferk, J. Motschnik oder E. Suppan bzw. lt. jeweiliger Textanmerkung; Inhalt Impressum Editorial Unser Magazin beschäftigt sich diesmal v. a. mit der Koralmbahninbetriebnahme und den GKB-Angebotsausweitungen. Die Geschäftsführung freut sich über die großen Angebotsausweitungen ab 14. Dezember 2025 und neue Zukunftschancen für die GKB. Auch der Leitartikel beschäftigt sich mit der größten Angebotsausweitung in der Unternehmensgeschichte. Der nächste Bericht bildet den Abschluss des Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich 90 Jahre Busbetrieb bei der GKB. Zu den Themen Mobilität und Koralmbahn durfte die Redaktion ein spannendes Interview mit Landeshauptmann Mario Kunasek führen. Der historische Beitrag ist eine kurze Geschichte der Koralmbahn. Im Personalteil stellen wir fünf neue GKB-Aufsichtsrät:innen und eine Neo-Führungskraft vor. In der Rubrik „News and Facts“ berichten wir über die Leistungen und eine Kampagne des Verkehrsverbundes, das Ende von regioMobil, die Modellbahnausstellung der Sulmtalbahnfreunde u.a.m. Die Reisereportage führt uns zu den „Great Little Trains“ von Nordwales. Und die steirischen Eisenbahnfreunde berichten vom Saisonende im Eisenbahnmuseum. von Mag. Ernst Suppan Chefredakteur INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM

3 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Die Koralmbahn und der elektrische Bahnbetrieb bringen viele neue Zukunftschancen für die GKB auf dem Weg zur Mobilitätswende. Mit der neuen Koralmbahn geht in unserem Land erstmals seit vielen Jahren eine ganz neue Eisenbahnstrecke in Betrieb. Durch dieses Jahrhundertprojekt wird die öffentliche Mobilität in der Steiermark, ja in ganz Österreich neu gedacht und strukturiert. Die neue Südbahn bringt einen Entwicklungsschub und eröffnet damit auch große Möglichkeiten für die GrazKöflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Denn unser Unternehmen ist in der Region der wichtigste Zubringer zur neuen hochinnovativen Fernverkehrsverbindung. Außerdem ist die GKB spätestens nach Fertigstellung der Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken bereit für eine flächendeckende Ausweitung des Angebots im regionalen Bahn- und Busverkehr sowie im Mikro-ÖV-Bereich. Mehr Angebot für unsere Fahrgäste Schon mit Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 kommen die ersten Ausweitungen im Bahnangebot der GKB und bei den Fahrplänen des RegioBus Steiermark. Durch den Bahnausbau in der Weststeiermark und den elektrischen Betrieb bei der GKB werden, ergänzend zu den Fernverkehrsangeboten, erhebliche Angebotsausweitungen und spürbare Fahrplanverbesserungen im Nahverkehr möglich. So wird nun insbesondere das Fahrplanangebot auf der S-Bahn-Linie S6 stark ausgebaut. Das S-Bahnangebot in der Weststeiermark wird insgesamt sogar um ganze 40 Prozent ausgeweitet. Die von Dr. Barbara Kleinert und Mag. Gerald Klug Geschäftsführer:innen der GKB Neue Zukunftschancen für die GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG Neue Zukunftschancen für die GKB auf dem Weg zur Mobilitätswende Fahrplankilometer allein bei der GKB steigen im Fahrplanjahr 2025/2026 um rund ein Drittel auf genau 2.575.093 Kilometer. Der Fahrplanwechsel bringt also viel mehr Bahn und Bus für unsere Fahrgäste. Die Qualität des öffentlichen Verkehrs und das Mobilitätsangebot in der Region erreichen damit ein völlig neues Niveau. Viele neue Zukunftschancen für die GKB Bereits mit dem Start ins elektrische Bahnzeitalter hat die GKB einen ersten wichtigen Schritt in die neue Bahnzukunft getan. Und die Inbetriebnahme der Koralmbahn, der Start des elektrischen Bahnbetriebes und die aktuellen Angebotsausweitungen bringen viele weitere Zukunftschancen für unser Unternehmen. Die GKB entwickelt die Mobilität in der Weststeiermark nachhaltig weiter. Dies bringt Fortschritt für die Bevölkerung, die Region und die Wirtschaft. Unser Unternehmen, seine Kundinnen und Kunden sowie seine Belegschaft werden massiv von diesen Zukunftschancen profitieren. Mit der Koralmbahn zur Mobilitätswende Die Koralmbahn und der künftig elektrische Betrieb auf den steirischen Regionalbahnen bringen uns der Mobilitätswende in der Region, ja in der ganzen Steiermark ein großes Stück näher. Damit bilden moderne öffentliche Mobilität für die Menschen und der Klimaschutz in unserem Bundesland eine echte Symbiose zum Nutzen aller. Und die GKB ist dabei nicht nur mittendrin, sie ist vorne dabei!

4 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Mit 14. Dezember 2025 kommt es zu umfangreichen Angebotsausweitungen im Nahverkehr der GKB. In Österreich geht am 14. Dezember 2025 erstmals seit Jahrzehnten eine neue Bahnstrecke in Betrieb: „Mit Eröffnung der Koralmbahn beginnt ein neues Kapitel für den öffentlichen Verkehr in der Steiermark“, ist GKB-Geschäftsführer Mag. Gerald Klug vom großen Potenzial der neuen Bahnverbindung überzeugt. Am Bahnhof Weststeiermark hat die Region nun einen direkten Zugang zum Fernverkehr. Dadurch eröffnen sich zahlreiche neue Reisemöglichkeiten, wie stündliche Verbindungen ohne Umstieg via Klagenfurt nach Salzburg oder über Graz in die Bundeshauptstadt. Jede zweite Stunde fahren die Fernverkehrszüge von der Weststeiermark direkt bis zum Wiener Flughafen. „Die Fahrzeit zwischen den Landeshauptstädten Graz und Klagenfurt reduziert sich bei den schnellsten Verbindungen auf unglaubliche 41 Minuten. Dies ist eine gewaltige Innovation für die Mobilität im Süden Österreichs“, zeigt sich Geschäftsführer Klug begeistert. Mehr Angebot im Personennahverkehr Diese neuen Fernverkehrsangebote werden durch bedeutsame Angebotserweiterungen und spürbare Fahrplanverbesserungen im Nahverkehr der GKB ergänzt: „Das S-Bahnangebot in der Weststeiermark wird um 40 Prozent ausgeweitet. Die Fahrplankilometer bei der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH steigen im neuen Fahrplanjahr um rund ein Drittel auf genau 2.575.093 Kilometer. So wird im Nahverkehr das Angebot auf der seit 4. August elektrisch betriebenen S-Bahn-Linie S6 stark ausgebaut. Aber auch das Fahrplanangebot auf den anderen beiden S-Bahn- und den RegioBus-Linien der GKB wird erweitert und verdichtet. Die Qualität des öffentlichen Verkehrs in der Region und das Mobilitätsangebot für unsere Fahrgäste erreicht damit ein völlig neues Niveau“, freut sich GKB-Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert. Veränderte Streckenführung der Linie S6 Ab dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2025 verkehrt außerdem die S-Bahnen der Linie S6 über die neue Koralmbahnstrecke. Die Linie S6 hat dadurch eine andere Streckenführung und hält BAHNZUKUNFT | Angebotsausweitungen bei der GKB Neuer GKB-Fahrplan bringt viel mehr Bahn und Bus für die Weststeiermark Seit 4. August 2025 verkehren die Züger S-Bahn-Linie S6 elektrisch - Nun folgen umfangreiche Angebotsausweitungen

5 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Angebotsausweitungen bei der GKB | BAHNZUKUNFT neben den Bahnhöfen Graz Don Bosco, Graz Puntigam, Hengsberg, Wettmannstätten und Groß St. Florian nun auch am neuen Bahnhof Weststeiermark, wo der Umstieg zum Fernverkehr möglich ist, bevor die Züge - wie bisher - über den Bahnhof Frauental-Bad Gams bis zum Endbahnhof Wies-Eibiswald weiterfahren. Der Bahnhof Werndorf wird zukünftig nur mehr von der S-Bahn-Linie S1 der ÖBB bedient. Ergänzend wird durch den Verkehrsverbund Steiermark die neue Buslinie 602 Werndorf – Hengsberg – Leibnitz angeboten. Die RegioBus-Linie 602 fährt ab 14. Dezember 2025 zwischen Werndorf, Hengsberg und Leibnitz (Montag bis Freitag, wenn Werktag). Beim Bahnhof Hengsberg bestehen Zuganschlüsse von und nach Deutschlandsberg und beim Bahnhof Werndorf gibt es Zuganschlüsse von und nach Graz. Neue Verbindungen und Verdichtungen beim RegioBus Ab Fahrplanwechsel werden auch neue RegioBus-Verbindungen angeboten und das Busfahrplanangebot wurde verdichtet sowie noch besser auf das S-BahnAngebot abgestimmt. Dadurch kommt es zu großflächigen Fahrplanzeitenanpassungen bei fast allen RegioBus-Linien, zumeist nur im Minutenbereich, teilweise aber auch von bis zu 15 Minuten! Text: PA_GKB / Fotos: GKB / Grafik: Verkehrsverbund Stmk. Mehr Zug- und Busverbindungen für Fahrgäste GF Dr. Gspaltl, ÖBB-RM Wallis, GFin Dr. Kleinert, LRin Dr. Holzer, AL DI Breid, StLB-Dir. DI Kiss v. l.

6 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Die Bussparte der GKB wurde heuer 90 Jahre alt: Begangen wurde der Geburtstag am 18. Oktober 2025 bei einem Busbetriebsstellenfest in Stainz. Gleichzeitig feierte man das Jubiläum 15 Jahre Partnerschaft mit dem Versorgungsregiment 1 des ÖBH. Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert und Geschäftsführer Mag. Gerald Klug konnten viele Ehrengäste, Partner, Interessierte und Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter zu den Feierlichkeiten begrüßen. Viele Ehrengäste beim Fest der GKB Das Busbetriebsstellenfest startete mit einer Begrüßung und Programmhinweisen. Ab 10:30 Uhr sprach Moderatorin Sophie Weinhandl mit NAbg. Wolfgang Moitzi in Vertretung von Bundesminister Hanke, mit Verkehrslandesrätin Mag. Dr. Claudia Holzer und Bürgermeister Karl Bohnstingl sowie der Geschäftsführung über den Busbetrieb. Geschäftsführerin Kleinert betonte dabei, dass „die Busse der GKB seit 90 Jahren das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs auf den Straßen der Weststeiermark bilden.“ Der Busbetrieb und seine Belegschaft sind somit ein „wichtiger Teil der Erfolgsgeschichte des Unternehmens“, so Kleinert. Geschäftsführer Klug ergänzte stolz: „Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GKB, auch ich selbst, sind aus der Weststeiermark. Dadurch entsteht eine starke Verbundenheit zwischen dem Unternehmen und der Region, was dieses Fest eindrucksvoll beweist.“ In weiteren Statements wurde die große Bedeutung des GKB-Busbetriebes für den regionalen und lokalen Personennahverkehr hervorgehoben und über den bevorstehenden massiven Ausbau der öffentlichen Mobilität in der Region gesprochen. Jubiläum: 15 Jahre Partnerschaft Anschließend feierte man das Jubiläum 15 Jahre Partnerschaft zwischen dem Versorgungsregiment 1 und der GKB. Eingerahmt von einem Quartett der Militärmusik Steiermark lobten Landesmilitärkommandant Brigadier Mag. Heinz Zöllner und VR1-Kommandantin Oberst Mag. Jasmine Krutzler die gelebte PartViele Ehren- und Festgäste feierten mit der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH das Jubiläum 90 Jahre Busbetrieb Jubiläum 90 Jahre Busbetrieb: GKB feierte großes Betriebsstellenfest Ehrengäste und Geschäftsführung ehren Busfahrer Gerald Moser (M.) für 42 Jahre bei der GKB

7 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Großes Busbetriebsstellenfest zum Jubiläum | BUSBETRIEB nerschaft mit dem Unternehmen. Die Geschäftsführung dankte dem Bundesheer für die großartige Zusammenarbeit. Tolles Programm Nach den Festakten konnten sich die Festgäste über Mobilitäts- und Mikro-ÖVAngebote informieren. Das VR 1 stellte seine Aufgaben und die Berufsmöglichkeiten beim Heer vor. Bei der Busbetriebsstelle gab es eine Fahrzeugschau mit Bussen sowie ein Kinderprogramm. Angeboten wurde außerdem ein Nostalgiebusshuttle zu den Museen im Schloss. Als Höhepunkt der Festlichkeiten hatte man zweimal die Möglichkeit mit Nostalgiebussen oder dem Stainzer Flascherlzug zum Bahnhof Preding-Wieselsdorf zu fahren. Es gab Kostproben aus der Feldküche mit Regimentsweinverkostung. Erstklassige Bewirtung bot der Bahnheurige beim Stainzer Flascherlzug und auch Kastanien mit Sturm durften nicht fehlen. Die Festgäste feierten bei bester Stimmung mit Begleitung durch den Musikverein Stainz und Volksmusikant:innen bis in den Abend. Text: Red. / Fotos: GKB_Schiffer & GKB_Ferk Landesmilitärkommandant Zöllner u. VR1-Kommandantin Krutzler mit der Geschäftsführung (v. l.) Nostalgiebusse fuhren zum Bahnhof Preding-Wieselsdorf und zu den Museen im Schloss Stainz Ein Cabrio-Bus als Museumsshuttle zum Schloss Andrang bei den Kostproben aus der VR1-Feldküche Der Vekehrsverbund informierte über den RegioBus GKB (o.) u. VR1 überzeugten m. Infos u. Geschenken

8 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Drehscheibe: Herr Landeshauptmann! Sie sind nun seit rund einem Jahr im Amt, wie haben Sie diese Zeit erlebt? LH Kunasek: Es war einerseits ein sehr arbeitsintensives Jahr, in dem wir bereits wichtige Vorhaben unseres Regierungsprogramms abgearbeitet haben und andererseits habe ich in dieser Zeit viele wertschätzende Begegnungen mit positiven Menschen erleben dürfen. Es ist uns gelungen, in einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit zwei Sparbudgets zu erstellen und die bislang steigende Schuldendynamik umzukehren. Weiters haben wir das erste Deregulierungsgesetz, die Reform der Sozialunterstützung und die Einführung der Sachleistungskarte auf den Weg gebracht. Ich freue mich schon auf das kommende Jahr, es warten bereits wieder viele herausfordernde Projekte und wertvolle Begegnungen auf mich. Drehscheibe: Welche Schwerpunkte möchte die steirische Landesregierung im Verkehrs- und Mobilitätsbereich in dieser Legislaturperiode setzen? LH Kunasek: Verkehrswege sind die Lebensadern unserer Steiermark. Nur eine funktionierende Straßen- und Schieneninfrastruktur kann die Anbindung sämtlicher Regionen an Ballungszentren gewährleisten. Zukunftsweisende Verkehrsprojekte geben der Steiermark neuen Schwung und zeigen, wie mutige Investitionen Wege in eine moderne, starke „Die Koralmbahn [ ... rückt ] die Region Weststeiermark ins Zentrum.“ Die Drehscheibe interviewte für diese Ausgabe den steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek zum Koralmbahnstart. Die Redaktion sprach mit ihm aber auch über den Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Land, den elektrischen Betrieb bei der GKB und die Zukunft der Mobilität. und gut vernetzte Zukunft eröffnen. Mit Bundesminister Peter Hanke gibt es jetzt jemanden in der Bundesregierung, der die Realität kennt! So werden nun Straßenprojekte wie der Ausbau der A9 zwischen Graz-West und Wildon, der S36 zwischen Judenburg und St. Georgen und die A2-Anschlussstelle in Hart bei Graz wieder mit Hochdruck verfolgt. Und im Bereich der Schiene überstrahlt ja aktuell die Inbetriebnahme der Koralmbahn sowieso alles – und das völlig zu Recht. Schneller, Öfter, Steiermark – die Koralmbahn bringt’s! Drehscheibe: Stichwort: Koralmbahn! Welche Bedeutung hat dieses Jahrhundertprojekt für die Steiermark? LH Kunasek: Die Koralmbahn ist ein Schlüsselprojekt für die Steiermark und weit darüber hinaus. Sie stärkt die Wirtschaft, verbessert den Personenverkehr und macht die Südachse zum Teil des Ostsee-Adria-Korridors – einer der wichtigsten Güterverkehrsrouten Europas. Mit der neuen Verbindung wird der öffentliche Verkehr schneller, attraktiver und komfortabler. Davon profitieren Pendler ebenso wie Unternehmen und der Tourismus, die leichter neue Märkte erschließen können. Die enge Anbindung zwischen der Steiermark und Kärnten eröffnet zudem neue Chancen am Arbeitsmarkt, da grenzüberschreitendes Pendeln deutlich erleichtert wird. Auch wirtschaftlich setzt die Koralmbahn Impulse: Das Cargo Center Graz erhält einen direkten Anschluss und rückt damit näher an den oberitalienischen Raum mit Häfen wie Genua. So kann sich Graz noch stärker als zentraler Logistikstandort im europäischen Güterverkehr positionieren. Drehscheibe: Unser Unternehmen ist ab 14. Dezember 2025 der wichtigste Zubringer zur Koralmbahn. Wie wird das Land den öffentlichen Nahverkehr im Südwesten des Bundeslandes ausbauen? LH Kunasek: Allein die Dimensionen des Bahnhofs Weststeiermark in Groß St. Florian, des größten neuen Bahnhofs entlang der Koralmbahn, sind gigantisch. Neun Gleise, mehr als 450 Parkplätze für Reisende, Infrastruktur für E-Mobilität, Zufahrtsmöglichkeit für Busse – auch er entspricht dem Superlativ „Jahrhundertprojekt“ voll und ganz. Und natürlich wird auch das GKB-Angebot im S-Bahn- und RegioBus-Bereich massiv erweitert. Ab dem 14. Dezember fahren in der Weststeiermark um 40 Prozent mehr Züge, vom Bahnhof Weststeiermark ist man in 16 Minuten in Graz und in 38 Minuten in Klagenfurt. Im Busbereich wiederum verkehrt die neue RegioBus-Linie 764 stündlich zwischen Deutschlandsberg und dem Bahnhof, bestehende Linien werden natürlich verdichtet. Die Koralmbahn und das damit einhergehende Angebot rücken die Region Weststeiermark ins Zentrum. Drehscheibe: Abgestimmt auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn hat die GKB bereits am 4. August auf der SBahn-Linie S6 den elektrischen Bahnbetrieb aufgenommen: Welche Bedeutung messen Sie der vollständigen Elektrifizierung der weststeirischen Regionalbahnstrecken zu? LH Kunasek: Auch die Elektrifizierung der Steirischen Westbahn ist ein echtes „Jahrhundertprojekt“, für das ja bereits am 4. August der Startschuss fiel. Denn nach 165 Jahren Dampf- und Dieselbetrieb fuhr auf der S6 der erste von einer Elektrolokomotive gezogene Zug der GKB vom Bahnhof Wies-Eibiswald nach Graz Hauptbahnhof. Mit der ElektrifizieINTERVIEW | Landeshauptmann Mario Kunasek

9 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | rung des Regionalbahnstreckennetzes in der Weststeiermark und im Südwesten des Grazer Zentralraums schafft man die Grundlage für ein zukünftig leistungsfähiges und umweltfreundliches Mobilitätskonzept. Denn erst die vollständige Elektrifizierung des Bahnbetriebes ermöglicht eine weitere Ausweitung des öffentlichen Mobilitätsangebotes in der Weststeiermark. In diesem Zusammenhang ist es sehr erfreulich, dass die Abschnitte Graz – Lieboch und Lieboch – Köflach nun bis 2031, und nicht wie noch im Rahmenplan im Jahr 2033 vorgesehen, elektrifiziert werden sollen. Drehscheibe: Dazu passend ein Blick in die Zukunft - wie sieht Ihre Vision für Landeshauptmann Mario Kunasek | INTERVIEW die Mobilität in der Steiermark aus? LH Kunasek: Für mich steht der Begriff Technologieoffenheit im Mittelpunkt – von Wasserstoff bis zu modernen, schadstoffarmen Verbrennungsmotoren. Wir dürfen die einzelnen Technologien nicht gegeneinander ausspielen. Auch in Zukunft werden wir auf Auto, Zug, Öffis und Flugzeug setzen. Deshalb müssen wir sowohl das Straßen- als auch das Schienennetz in der Steiermark weiter forcieren. Beim technologischen Fortschritt vertraue ich voll und ganz auf die heimische Wissenschaft und Forschung sowie die vielen klugen Köpfe weltweit. Drehscheibe: Herr Landeshauptmann, wir danken Ihnen für das Interview! Mario Kunasek wurde 1976 in Graz geboren und erlernte den Beruf des Kfz-Technikers. Nach dem Präsenzdienst wurde er Berufssoldat und war als Stabswachtmeister sowie Personalvertreter im Versorgungsregiment 1 des Österreichischen Bundesheeres tätig. Von 2005 bis 2018 war Mario Kunasek in der Gemeindepolitik aktiv. Im Jahr 2007 wurde er zum Landesparteisekretär der FPÖ Steiermark gewählt. Von 2008 bis 2017 war Mario Kunasek Abgeordneter zum österreichischen Nationalrat. Nach der Landtagswahl im Jahr 2015 wurde der stellvertretende FPÖ-Bundesparteiobmann als Abgeordneter zum steirischen Landtag angelobt und war Klubobmann des freiheitlichen Landtagsklubs. Nach Bildung der ÖVP-/FPÖ-Regierung übernahm Mario Kunasek am 18. Dezember 2017 die Agenden des Verteidigungsministers. Nach dem Scheitern dieser Regierung kehrte er 2019 als Landtagsabgeordneter und Klubobmann in die Steiermark zurück. Am 18. Dezember 2024 wurde Mario Kunasek zum Landeshauptmann der Steiermark gewählt. Privat ist er sportbegeistert und gerne mit der Familie in der Natur unterwegs. Foto: Mario Gimpel

10 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Die Koralmbahn geht am 14. Dezember 2025 in Betrieb: Wir werfen einen Blick auf die lange und bewegte Geschichte des Jahrhundertprojekts! Mit dem Ende des 1. Weltkrieges wurden die Strecken der k.k. priv. Südbahngesellschaft auf mehrere Staaten aufgeteilt. Österreich und die Steiermark gerieten dadurch in eine Randlage. Daher wollte man schon in den 1920er Jahren eine Bahnverbindung von Klagenfurt über Wolfsberg und den Packsattel via Mooskirchen nach Graz errichten. Diese ersten Pläne für eine „Koralpenbahn“ scheiterten am politischen Gegenwind. Nach dem 2. Weltkrieg versuchte man auf Wissenschaftsebene Bewusstsein für eine solche Bahnverbindung zu schaffen. Und 1985 empfahlen Vertreter des Instituts für Eisenbahnwesen und Verkehr an der TU Graz erstmals die Umsetzung von drei Tunnelprojekten, also SemmeringBasistunnel, Koralmtunnel und Bosruck-Basistunnel, um die Steiermark aus der Randlage herausführen. Anfang der 1990iger Jahre stieg auch das mediale Interesse am Projekt Koralmbahn. Planung und Bau der Koralmbahn Die Machbarkeitsstudie für die Süd-OstSpange wurde schließlich 1991 erstellt. Anfangs war Josef Zeisler als Projektleiter für Planung bzw. Ausarbeitung der Trassen- und Baukonzepte verantwortlich. Ab Mai 2002 wurde mit Erkundungsbohrungen begonnen, aber erst Ende 2008 erfolgte schließlich der Baustart. Bis 2009 wurden vorerst zwei Sondierungsstollen vorgetrieben, bevor am 20. März dieses Jahres im weststeirischen Frauental der Spatenstich für das Baulos „Koralmtunnel I“ erfolgte. Damit startete auch der eigentliche Tunnelvortrieb. Die Tunnelerrichtung wurde über die drei Baulose KAT1, KAT2 und KAT3 an Baufirmen vergeben und von diesen abgewickelt. Für den Tunnelbau setzte Das Jahrhundertprojekt ist auf Schiene - Eine kurze Geschichte der Koralmbahn Das Jahrhundertprojekt Koralmbahn und seine Bauabschnitte mit dem Herzstück Koralmtunnel Am 14. Dezember geht die Koralmbahn in Betrieb

11 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | man nach dem Vortrieb mittels Baggern mit „Mauli 1“ und „Mauli 2“ sowie „Kora“ drei riesige Tunnelbaumaschinen ein. Der Tunnel wurde in Tübbingbauweise errichtet, die tausenden Betontübbinge wurden in Werken vor Ort produziert. Das Tunnelabraum- und Baumaterial transportierten Güterzüge der GKB. Die erste eingleisige Teilstrecke von Graz nach Wettmannstätten war bereits Ende 2010 fertig. Im Jahr 2014 wurde die neue Draubrücke in Kärnten fertiggestellt. Danach ging es Schlag auf Schlag: 2017 begann der Bau des neuen Bahnhofs Weststeiermark und im Jahr darauf konnte der erste Durchschlag im Koralmtunnel gefeiert werden. 2019 war Baustart des letzten Bahnabschnitts zwischen Graz und Weitendorf, bevor im Jahr 2020 der finale Tunneldurchschlag erfolgte. Die bauliche Fertigstellung konnte man schließlich 2024 verkünden. Bahnverbindung der Superlative Die Koralmbahn vereint mit ihren 126 Kilometern ECTS-Neubaustrecke, dem Hengsberg- und dem Koralmtunnel, etwa 100 Brücken und 23 Bahnhöfen zwischen Graz und Klagenfurt mehrere Superlative. Kernstück der neu gebauten Die Geschichte der Koralmbahn | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Bahnstrecke ist aber sicher der Koralmtunnel: Er ist mit seinen zwei je 32,9 Kilometer langen Röhren der sechstlängste Eisenbahntunnel der Welt. Die erste Testfahrt bzw. die erste Sonderfahrt durch den gesamten Koralmtunnel fand am 12. Juni 2023 mit einem Personenzug statt. Die Koralmbahnstrecke ist auf Höchstgeschwindigkeiten von 250 km/h ausgelegt und verkürzt die Fahrzeit zwischen den beiden Landeshauptstädten auf 41 Minuten. Zukünftig soll sie gemeinsam mit dem Semmering-Basistunnel den Eisenbahnverkehr auf der transeuropäischen Baltisch-Adriatische Achse erleichtern. Inbetriebnahme von Nah- und Fernverkehr Bereits seit dem 13. Dezember 2010 verkehrt die S-Bahn-Linie S6 der GKB von Graz Hauptbahnhof über Hengsberg und Wettmannstätten nach Wies-Eibiswald, teils noch über die Südbahn, aber auch bereits über ein Stück der Koralmbahn. Am 14. Dezember 2025 erfolgt nun mit dem Start des Fernverkehrs durch die ÖBB-Personenverkehr AG nach 27 Jahren Bauzeit die offizielle Inbetriebnahme der Koralmbahn. Gleichzeitig übernehmen der Verkehrsverbund Steiermark bzw. die Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH eine wichtige Zubringerfunktion im Nahverkehr. Die Bahn ist die Zukunft der Mobilität Das Jahrhundertprojekt Koralmbahn eröffnet für die Steiermark ungeahnte Möglichkeiten: Durch die neue Bahnlinie wird die öffentliche Mobilität im Bundesland völlig neu gestaltet und entlang der Bahn entsteht ein großer neuer Wirtschaftsraum im Süden Österreichs. Text: Mag. Ernst Suppan / Fotos & Grafiken: ÖBB Der Bohrschild einer Tunnelbaumaschine im Koralmtunnel hatte 10 m Durchmesser Moderner Fernverkehrszugang direkt in der Region Moderne Bahnhöfe in der Weststeiermark

12 | Ausgabe 112 - Dezember 2025

13 Ausgabe 112 - Dezember 2025 |

14 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 PERSONAL | Neue Aufsichtratsmitglieder für GKB bestellt Neue Aufsichtsratsmitglieder bestellt Mit Gesellschafterbeschluss vom 6. November 2025 wurden durch das Bundesministerium für Innovation, Mobilität und Infrastruktur (BMIMI) fünf neue Aufsichtsratsratsmitglieder für die GKB bestellt. Das oberste Kontrollorgan der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH setzt sich aktuell aus neun Mitgliedern zusammen, die vom Eigentümer bestellt oder durch die Belegschaftsvertretung entsandt wurden. Neue Aufsichtsratsmitglieder mit viel Expertise Das im Unternehmen bekannteste neue Aufsichtsratsmitglied ist Kommerzialrat Mag. Franz Weintögl. Der ausgebildete Fahrdienstleiter und Jurist war zuerst als Steuerexperte in der Arbeiterkammer Wien und im Finanzministerium tätig. Ab 1998 lenkte er als Geschäftsführer fast 25 Jahre lang höchst erfolgreich die Geschicke der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH. Seit seiner Pensionierung ist der begeisterte Großvater und Vielreisende als Unternehmensberater tätig. Eine „Rückkehrerin“ in den GKBAufsichtsrat ist die Verkehrsexpertin Mag. Gabriele Lutter. Nach Tätigkeiten in der Bundesbahndirektion, im Verkehrsministerium und bei der Schienen-Control GmbH spielte sie als ÖBB-Spitzenmanagerin eine wichtige Rolle bei der Modernisierung des Bahnkonzerns. Im November 2023 erhielt das langjährige Vorstandsmitglied der ÖVG für seine beruflichen Verdienste das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Ebenfalls große Expertise bringt NeoAufsichtsrätin Mag. Jutta Löffler mit. Die WU-Absolventin und Innovationsexpertin arbeitete zuerst in der Forschungsförderung. Von 2008 bis 2024 war die zweifache Mutter im Wiener Rathaus in verschiedenen Funktionen u. a. für Wirtschaft, Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zuständig. Seit Jänner 2025 ist sie Teil der Geschäftsführung der UIV, der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien. Außerdem ist sie im Wirtschaftsbeirat des SK Rapid. Neu in den GKB-Aufsichtsrat bestellt wurde auch MMag. Dr. Jürgen Dumpelnik. Als Jurist und Betriebswirt verfügt der gebürtige Klagenfurter über viel wirtschaftliches Knowhow und große Rechtsexpertise. Der ehemalige steirische Landtagsdirektor und BWSG-Spitzenmanager ist nun Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens. Privat engagiert er sich als Landesvorsitzender der Naturfreunde für den Bergsport in der Steiermark. Der fünfte neue Aufsichtsrat ist Rechtsanwalt Dr. Philipp Springer. Der Jurist mit Abschluss von der Uni Wien, befasst sich schon seit seiner Studienzeit mit Arbeitsrecht. Seit 2022 ist er Partner in der Kanzlei Lessiak & Partner und nun auch auf Wirtschaftsrecht, Datenschutz sowie IT-Recht und Vergaberecht spezialisiert. Verbleibende AR-Mitglieder Weiterhin Mitglied des GKB-Aufsichtsrates bleibt die Landesbedienstete Mag. Eva Riegler, MSc. Sie ist in der Finanzabteilung des Landes Steiermark tätig und verfügt über große verkehrspolitische Expertise. Von der Belegschaftsvertretung in den Aufsichtsrat entsandt wurden der Zentralbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Sabathi sowie die Betriebsräte Martin Jauk und Anton Urban. Die Geschäftsführung der GKB dankt den ausgeschiedenen Aufsichtsratsmitgliedern herzlich für Ihre teils langjährige Tätigkeit und freut sich auf eine gute Zusammenarbeit mit den neu bestellten Aufsichtsrät:innen. Der neue Aufsichtsratsvorsitz wird in der nächsten AR-Sitzung gewählt. Text: ES / Fotos: GKB, A. Chitsazan, M. Roessler & privat Aufsichtsrat KR Mag. Franz Weintögl Aufsichtsrätin Mag. Gabriele Lutter ARin GFin Mag. Jutta Löffler AR Dr. Jürgen Dumpelnik AR RA Dr. Philipp Springer

15 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Neue RM-Leitung / STAR OF STYRIA | PERSONAL Mitarbeiter Julian Dirnberger erhielt für einen ausgezeichneten Lehrabschluss den STAR OF STYRIA. Julian Dirnberger hat bereits am 11. Juli 2025 seine Lehrabschlussprüfung mit ausgezeichnetem Erfolg bestanden. Er schloss damit höchst erfolgreich seine Lehre als Kraftfahrzeugtechniker in unserem Unternehmen ab. Am 8. Oktober 2025 wurde ihm für seine Leistung der STAR OF STYRIA verliehen. Julian Dirnberger holte sich die verdiente Auszeichnung gemeinsam mit der Lehrlingsbeauftragten Andrea Puntigam und dem Lehrlingsbetreuer Daniel Hanel ab. Die GKB gratuliert zum ausgezeichneten Erfolg bei der LAP und zur Auszeichnung als STAR OF STYRIA. Text: Red. / Foto: WKO Steiermark Am 1. November 2025 übernahm Nicole Wancura die Leitung der Regionalmobilität von Doris Hahn, MSc und David Volkmer wird Teamleiter für den RM-Bereich. Die bisherige Abteilungsleiterin Doris Hahn, MSc hat den Bereich Regionalmobilität bei der GKB höchst erfolgreich aufgebaut und entwickelt. Die Mikro-ÖV-Lösungen flux, regioMOBIL, LAVMobil und SAM Oststeiermark sind mittlerweile ein wichtiges Geschäftsfeld des Unternehmens. Doris Hahn möchte sich nun beruflich weiterentwickeln. Daher übernahm Nicole Wancura als Leiterin des Busbetriebes und Verantwortliche für die Mobilitätsdienstleistungen auf der Straße mit 1. November nun auch den Bereich Regionalmobilität. Für das operative Geschäft zeichnet mit David Volkmer ein Teamleiter mit großer Expertise verantwortlich. Die Geschäftsführung dankt Doris Hahn für die herausragende Aufbauarbeit und wünscht den drei Kolleg:innen alles Gute für die Zukunft! Text: Red. / Foto: GKB_Suppan AL Nicole Wancura und Teamleiter David Volkmer mit Doris Hahn, MSc (v. l.) Neue Leitung für die Regionalmobilität Erneut STAR OF STYRIA bei der GKB Andrea Puntigam, Julian Dirnberger u. Daniel Hanel (v. l.) bei der Preisverleihung

16 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 GANZ KURZE BERICHTE | VCÖ-Mobilitätspreis 2025 Der Verkehrsverbund Steiermark ist mit seinem Projekt zur RegionalbusAnschlusssicherung unter dem Titel „Regiobus Steiermark – Anschluss garantiert“ der Gesamtgewinner des VCÖ-Mobilitätspreises Österreich. Im Regionalverkehr spielt das Busangebot eine zentrale Rolle: Regionalbusse erbringen in Österreich mit 44 Prozent beinahe die Hälfte der gesamten Angebotskilometer. Ein komplexes Verkehrsnetz macht es notwendig, Hauptachsen zu verbinden und Direktverbindungen durch optimierte Umsteigebeziehungen zu ersetzen. Dabei muss es das Ziel sein, die Umsteigezeiten für den Fahrgast zu minimieren und kritische Anschlüsse entlang der Wegekette zu sichern. Die neue technische Anschlusssicherung macht ein pünktliches Erreichen des Fahrtziels trotz etwaiger Verspätungen eines Zubringers durch das Abwarten des Anschlusskurses möglich. Durch die technische Anschlusssicherung wird eine Qualitätssteigerung des öffentlichen Verkehrs erreicht. Der Fahrgast kann sich trotz Verspätung eines Busses auf ein pünktliches Erreichen des Fahrtziels verlassen: „Die Anschlusssicherung ist bei allen Ausbaumaßnahmen und Angebotserweiterungen im Regionalbusverkehr ein zentrales Element. Die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im ÖV muss auch bei einem Umstieg garantiert sein. Das ist der Anspruch unserer Fahrgäste, das ist unser Anspruch als Verkehrsverbund Steiermark“, sagt dessen Geschäftsführer Dr. Peter Gspaltl. Neue technische Anschlusssicherung Die Regionalbus-Anschlusssicherung ermöglicht eine einfache, zentrale Datenpflege und die automatische Datenversorgung. Damit wird sichergestellt, dass die in der Fahrplanauskunft veröffentlichten Anschlüsse auch tatsächlich gesichert werden. Aktuell werden täglich mehr als 4000 Fahrtpaare gesichert. In der Steiermark existieren über 200 ÖVKnoten mit bis zu 100 Anschlusspaaren je Konten. Trotz der Komplexität, die sich durch die Kooperation von neun Verkehrsunternehmen ergibt, ist es durch die Einrichtung einer zentralen Leitstelle möglich die Anschlusssicherung systemübergreifend sicherzustellen. VCÖ prämiert Mobilitätprojekte Mobilität nachhaltig verbessern, Güter umweltschonend transportieren, Verkehrsprobleme verringern: beim VCÖMobilitätspreis werden Projekte und Konzepte gesucht, die die Mobilität in den Städten und Regionen zukunftsfit machen: „Zum diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich wurden 13 steirische Projekte von der Fachjury so gut bewertet, dass sie für das Bevölkerungsvoting bei Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität nominiert waren. Damit kam jedes 5. Projekt, das von der jeweiligen Fachjury besonders gut bewertet wurde, aus der Steiermark. Es freut mich sehr, und ich gratuliere dem Verkehrsverbund aus ganzem Herzen, dass er mit diesem wegweisenden Projekt zum Hauptgewinner gekürt wurde“, zeigt sich Verkehrslandesrätin Dr. Claudia Holzer über die Verleihung der Auszeichnung erfreut. Text & Foto: PA_Verkehrsverbund Verkehrsverbundgeschäftsführer Dr. Peter Gspaltl (M.) nimmt VCÖ-Mobilitätspreis entgegen Verkehrsverbund erhält VCÖ-Preis für Anschlusssicherung beim RegioBus

17 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Informationskampagne | GANZ KURZE BERICHTE SCHNELLER. ÖFTER. STEIERMARK. Aufbruch in ein neues Öffi-Zeitalter Unter dem Motto „Schneller, Öfter, Steiermark. Die Koralmbahn bringt´s“ lud man zu Infoveranstaltungen in der ganzen Steiermark ein. Am 14. Dezember 2025 geht die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt in Betrieb. Dadurch ergeben sich zahlreiche neue Reisemöglichkeiten, aber die Koralmbahn hat auch umfangreiche Auswirkungen auf den Bahn- und Busverkehr in vielen anderen steirischen Regionen. Der Verkehrsverbund und das Land Steiermark mit Landesrätin Dr. Claudia Holzer an der Spitze, informierten die Menschen direkt vor Ort in den Regionen. Mehr öffentlicher Verkehr für die Weststeiermark So kommt es mit dem Betriebsstart der Koralmbahn am 14. Dezember 2025 vor allem in der Weststeiermark zu zahlreichen Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr: „Mit der Koralmbahn wird GF Dr. P. Gspaltl, LBDir. DI A. Tropper, LRin Dr. C. Holzer und AL DI B. Breid (v. l.) freuen sich der Öffentliche Verkehr zwischen Steiermark und Kärnten auf eine völlig neue Dimension gehoben. Gemeinsam mit den massiven Angebotserweiterungen auf der S-Bahn und den neuen Interregioverbindungen ergibt sich eine ideale, kostengünstige und klimaschonende Mobilitätslösung für Pendler, Studenten aber auch im Freizeitverkehr“, erklärte Dr. Peter Gspaltl der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Steiermark. Neue Chancen bringen Stärkung der steirischen Regionen „Das neue Angebot auf der Schiene und auch im Busbereich bedeutet für die gesamte Steiermark neue Dynamik auf dem Arbeitsmarkt, neue Impulse für den Tourismus und die Wissenschaft und somit eine Stärkung aller steirischen Regionen. Es wird ein gemeinsamer Arbeitsmarkt entstehen, der Arbeitskräfteaustausch Steiermark – Kärnten wird zunehmen. Auch touristisch sind viele Kooperationen geplant. Zusammenarbeit wird es aber auch in der Kunst geben, zum Beispiel durch gemeinsame Abos der Theater in Graz und Klagenfurt. Mit der Fertigstellung dieser einzigartigen Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt, dieses Jahrhundertprojekts, rückt die Steiermark näher in die Mitte Europas“, betonte Landesrätin Dr. Claudia Holzer. Text & Foto: PA_Verkehrsverbund Viele Menschen nutzten, wie hier in Deutschlandsberg, die Möglichkeit sich zu informieren

18 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 GANZ KURZE BERICHTE | NEWS vom Klima- und Energiefonds Mikro-ÖV: regioMobil wird mit 31. März eingestellt Das südweststeirische Erfolgsprojekt „regioMobil“ wird aus finanziellen Gründen eingestellt. Der Betrieb endet mit 31. März 2026. Vor sechs Jahren nahm in der Südweststeiermark das Mikro-ÖV-Projekt regioMobil mit Beteiligung der GKB voll Fahrt auf und der Erfolg sprach für sich: Erfolgreicher Mikro-ÖV der GKB mit regioMobil Das beliebte Bedarfsverkehr-Angebot wurde fixer Bestandteil der ländlichen Mobilität und besonders von Menschen genutzt, die auf flexible Mobilitätsangebote abseits des eigenen PKWs angewiesen sind. Zuletzt war dieses Angebot der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH für die sogenannte „letzte Meile zu den Öffis“ in Leibnitz und Deutschlandsberg fast flächendeckend. Nun muss das südweststeirische Erfolgsprojekt, das zuletzt sogar mit einer Steigerung der Fahrten um 30 Prozent überzeugte, aus finanziellen Gründen eingestellt werden, informiert das Regionalmanagement Südweststeiermark und verweist auf das Ende mit 31. März 2026! Die Gründe für das Ende Das erfolgreiche Mikro-ÖV-Projekt unter Beteiligung der GKB wurde bisher aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt. Und ohne diese Unterstützung des Landes kann der Betrieb trotz des großen Erfolgs und der hohen Nachfrage nicht fortgeführt werden, denn die beteiligten Gemeinden sehen sich außerstande, die Kosten alleine zu tragen. „Eine solche Transformation des Bahnsektors auf Schiene Der Klima- und Energiefonds zeigt bei einer High-Level-Diskussion, wie Österreich mit Innovationen „Made in Austria“ am internationalen Markt die Spitzenposition einnehmen kann. Das Bahnland Österreich stand im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Innovation im Dialog“ des Klima- und Energiefonds. Mit den meisten Zugkilometern pro Kopf in der EU und einer Bahnindustrie auf Spitzenniveau zählt Österreich zu den Vorreitern nachhaltiger Mobilität. Exzellente Rahmenbedingungen bilden das Rückgrat des Erfolgs des heimischen Bahnsektors. Mit dem Förderprogramm Rail4Climate treibt der Klima- und Energiefonds die Erfolgsgeschichte weiter. Welche Erfolgsfaktoren der Bahnindustrie übertragbar sind und wie der Standort und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden können, diskutierte ein hochkarätiges Panel in Wien vor 120 Gästen. Mobilitätsminister Peter Hanke, sagte in einer Videobotschaft: „Die Bahnindustrie leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Transformation unserer Wirtschaft und ist Eckpfeiler der Mobilitätswende. Der Rail Report 2025 zeigt eindrucksvoll, wie stark die Branche in Beschäftigung, Export und Innovation ist – und welche Chancen wir mit einer konsequent nachhaltigen Industriepolitik nutzen können. Solche Erfolge entstehen nicht zufällig. Sie sind Ergebnis einer langfristigen Förder- und Innovationsstrategie in Österreich.“ Panel-Diskussion mit Expert:innen In der Keynote skizzierte Univ.-Prof. Pospischil von der TU Graz die Erfolge der Bahnindustrie, der innovativsten Branchen weltweit. Außerdem wurde die Bahn als Teil eines vernetzten Mobilitätssystems diskutiert und Wege aufgezeigt, wie sich die Branche in den nächsten Jahren weiterentwickeln kann. Bei der Panel-Diskussion sprachen CEO Hana Dellemann (Verband der Bahnindustrie), Dr. Barbara Kleinert (GKB), DI Robert Liskounig (BMIMI), Dr. Lukas Oberndorfer (AK-Wien) und Dir. Johann Dumser (Plasser & Theurer) über die Zukunft der Bahnindustrie. Text: Redaktion Foto: Klima- und Energiefonds/APA_Hörmandinger Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert (3.v. r.) mit anderen

19 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Region und Menschen | GANZ KURZE BERICHTE regioMobil wird mit 31. März 2026 eingestellt Die IG Freunde der Sulmtalbahn (FdSTB) hat ihre Ausstellungsräumlichkeiten um ein historisches Archiv erweitert und die Modellanlage in Gleinstätten aus- bzw. umgebaut. Die Freunde der Sulmtalbahn haben sich seit Jahren dem Andenken der historischen GKB-Bahnstrecke durch das Sulmtal verschrieben und die Bahn im Maßstab 1:67 nachgebaut. Dafür wurde nun ein Archiv der Sulmtalbahn mit sämtlichen Plänen und historischen Unterlagen aus dem Jahre 1903 errichtet. Erweiterung der Modellbahnanlage Laufend werden aber auch markante historische Gebäude an der Strecke nachgebaut, so wie aktuell die Weinbauschule in Silberberg. Ebenfalls neu an der Modellstrecke ist diesen Herbst das Ortsbild von Fresing mit dem Feuerwehrgebäude und dem legendären Gasthaus Rollthommerl am Bahnhof. Im Sommer bauten die fleißigen Modellbauer das Schloss Gleinstätten mit seinem beeindruckenden Innenhof und der Pfarrkirche des Ortes nach. Außerdem konnte der „Rote Blitz“-Simulator und das originalgetreue VGS80 Gleisbildstellwerk, welches die Sulmtalbahnfreunde von der GKB erhalten haben, in Betrieb gehen. Inklusive weiterer modelltechnischer Adaptierungen an der Anlage, investierten die Modellfreunde heuer bereits über 3500 Arbeitsstunden. Am 28. und 29. November 2025 waren die runderneuerten Ausstellungsräumlichkeiten und die Erweiterungen der Modellbahnanlage der Öffentlichkeit zugänglich: Die nächste Gelegenheit für einen Besuch gibt es rund um Weihnachten oder auf Anfrage! Text: Red. / Fotos: K. Ferk Freunde der Sulmtalbahn bauen Modellanlage aus Mehrere neue Modellbauwerke lockten die Besucher:innen nach Gleinstätten zu den FdSTB Unterstützung, um welche man bereits in den letzten Jahren gekämpft hat, hätte nicht nur die langfristige Sicherung von 'regioMobil' ermöglicht, sondern auch eine gemeinsame Weiterentwicklung des Angebots in enger Abstimmung mit Bus und Bahn“, heißt es seitens der Region Südweststeiermark, die den Beschluss zur Einstellung schlussendlich einstimmig gefasst hat und den regionalen Taxiunternehmen sowie der GKB für die gute Zusammenarbeit dankte. Text: Redaktion / Foto: GKB_Ferk Expert:innen beim Klima- und Energiefonds Österreich

20 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 Vom Meer in die romantischen Berge von Wales Die wohl berühmteste dieser Bahnen ist die 1832 gegründete Ffestiniog Railway Company, die älteste noch existierende private Eisenbahngesellschaft der Welt! Ausgehend vom schmucken kleinen Hafenstädtchen Porthmadog geht es mit dieser großartigen Bahn über „The Cob“ einem langen Eisenbahndamm, vorbei am Betriebswerk Boston Lodge und Haltepunkten wie Minfford und Tan y Bwlch durch eine "Auenwald-"Märchenlandschaft nach Blaenau Ffestiniog hinauf. Auf dieser Strecke verkehren unter anderem die einzigartigen Double-FairlieDampflokomotiven, die mitten durch das „doppelte“ Führerhaus einen Kessel haben und nicht gedreht werden müssen. Zurück bei der großen Habour railway station in Porthmadog hat man im Souvenirshop die Möglichkeit allerlei originelle Eisenbahnerinnerung zu erstehen. Dampflokomotive der Bauart Garrett bei der Wendefahrt am Bahnhof direkt unter Caernarfon Castle im Nordwesten von Wales Von den höchsten Gipfeln über die grünen Täler bis zu den oft stürmischen Küstenlandschaften gibt es in Wales eine Vielzahl von sehenswerten historischen Schmalspurbahnen. Egal ob für Eisenbahnfans oder alle, die sich einfach zurücklehnen und die Welt von den Gleisen aus betrachten wollen, sind die „Great Little Trains of Wales“ wohl die schönste Möglichkeit den kleinsten Landesteil Großbritanniens zu erleben. Heute betreiben unter dieser Dachmarke elf verschiedene Museumsbahnen historische Strecken, Fahrzeuge und teilweise auch Museen. Zumeist führen die Schmalspurbahnen von Meereshöhe in die ehemaligen Zentren des Schieferbergbaus in den walisischen Bergen. Die meisten bieten von März bis Oktober - oft planmäßig verkehrende - Nostalgiezüge unter Dampf an. Sie bilden gemeinsam mit dem Snowdonia National Park ein einzigartiges Tourismusangebot, dessen Konzept in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden ist und vom walisischen Tourismusverband betreut wird. Von Porthmadog nach Caernarfon Von dort startet auch ein weiteres Eisenbahnhighlight: Die Welsh Highland Railway verkehrt, wie die Ffestiniog Railway in Spurweite 597 Millimeter, über 25 englische Meilen bis in den Nordwesten von Wales. Die Welsh Highland Railway, deren Streckenkilometer 0,00 im Zielort Caernarfon liegt, wird ebenfalls von der Schmalspurbahnen und Miniaturzüge in Nordwales Panoramawagen der Welsh Highland Railway

21 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | Ffestiniog Railway Company betrieben. Auf dieser Strecke werden Züge eingesetzt, die am Zugende über gemütliche Panorama-Salonwaggons für die „Tea time“ oder eine Whisky-Verkostung verfügen. Gezogen werden sie von Schmalspurgelenkdampflokomotiven der charakteristischen Bauart Garrett mit einem getrennten Wasserkasten am vorderen Fahrwerk. Die drei Stunden Aufenthalt vor der Rückfahrt nach Porthmadog reichen um den Ort und Caernarfon CastSchmalspurbahnen in Nordwales | REISEN le zu besichtigen, wo der heutige King Charles III. im Jahr 1969 zum Prince of Wales gekrönt wurde. Auf der Rückfahrt entlang des Mount Snowdon, kann man den Ausblick auf den mit 1085 Metern höchsten Berg von Wales genießen. Auf den Snowdon und entlang des Llyn Pardan Lake Die Snowdon Mountain Railway (SMR) ist die einzige Zahnradbahn Großbritanniens und führt seit 1896 von der Talstation in Llanberis über 7,5 Kilometer bis knapp unter den Gipfel des Mt. Snowdon und überwindet dabei einen Höhenunterschied von rund 1000 Metern. Bis heute befinden sich noch einzelne Dampflokomotiven mit geschobenen Vorstellwagen aus dem Eröffnungsjahr im Einsatz. Die Hauptlast im Ausflugverkehr auf die oft Durch dichten Wald nach Blaenau Ffestiniog nebelverhüllte Bergspitze tragen mittlerweile jedoch vier Diesellokomotiven mit Baujahr 1986 bis 1992 und vier 74-plätzige Vorstellwagen. Wieder unten, kann man in der Nähe des Talbahnhofs der Snowdon Mountain Railway in die Llanberis Lake Railway einsteigen und rund 45 Minuten über 4 Kilometer in Spurweite 597 mm nach Penllyn fahren. Als Zwischenstopp bietet sich hier der nunmehrige Durchgangsbahnhof Gilfach Ddu an, von dem aus bequem das nationale Schiefermuseum erreicht werden kann. Ein Besuch bei „Tom der Dampflok“ Richtung Süden, etwas die stürmische Küste von Wales entlang, geht es weiter nach Tywyn. Dort liegt der Ausgangsbahnhof der Talyllyn Railway. Im Bahnhof Tywyn Wharf kann man zuerst The Narrow Gauge Railway Museum mit seiBlick zurück über "The Cob" n. Porthmadog Wasserfall im „Auenland“ Fachsimpeln mit dem Lokführer an der Habour station Strecke nach Caernarfon (M.) und Ffestiniog (r. u.) Handstellwerk bei Boston Lodge

22 | Ausgabe 112 - Dezember 2025 REISEN | Schmalspurbahnen in Nordwales Die kleine Dampflokomotive Edward Thomas - Das Vorbild für "Tom die Dampflok" ner ansehnlichen Ausstellung besichtigen und anschließend in der gemütlichen Teestube einkehren. Im Museum wird auch Rev. Wilbert Awdry OBE geehrt, welcher sich hier als Freiwilliger Anregungen für sein literarisches Werk holte. Der Geistliche schrieb nämlich die englische Vorlage für „Tom die Dampflok“ - die vielen noch aus Kindertagen bekannt sein dürfte. Danach besteigt man einen kleinen Zug aus original viktorianischen Wagen mit Einzelabteilen. Gezogen wird der Zug von der kleinen Dampflok Edward Thomas mit Spurweite 686 mm, die ihn mit Wassernahme in Brynglas über Dolgoch Falls und Abergynolwyn zum Endpunkt der Strecke nach Nant Gwernol sowie zurück zieht. Per Dampfzug zur Teufelsbrücke Weiter an der Küste entlang, über steinerne Brücken und glasklare Bäche, führt die Reise nach Aberystwyth. Die schmucke kleine Bade- und Student:innenstadt hat eine typisch englische Promenade. Am nördlichen Stadtrand liegt der Constitution Hill, auf den seit 1896 die längste elektrische Bergbahn Großbritanniens führt. Abends, nach einem Ausflug auf den 131 m hohen Aussichtshügel, bietet die Innenstadt von Aberystwyth herrliches Seafood und Guiness-Bier. Weiteres Highlight in der Gegend ist die Vale of Rheidol Railway. Sie fährt entlang des gleichnamigen Tales zur Endstation Devils Bridge in deren Nähe die sehenswerten Wasserfälle Mynach Falls sind. Dabei überwindet die Dampflok Prince of Wales entlang des Flusses Rheidol in Spurweite 603 mm annähernd 200 Höhenmeter. Der Aufenthalt am pittoresken Wasserfall ist v. a. im Sommer eine Wohltat. In Wales gibt es aber noch viele Museumsbahnen, wie die Bala Lake Railway, die Brecon Mountain Railway, die Corris Railway und .. und .. Nur es fehlt die Zeit, sie alle zu besuchen. Also nehmen wir vorerst Abschied: „Hwyl Cymru – Good Bye Wales“ und bis bald! Text: Mag. Ernst Suppan Fotos: Mag. L. Hölbling & ES / Grafik: wikipedia Steinbrücke und glasklarer Bach in Mittelwales Schmalspurdampflok Prince of Wales bei der Wendefahrt bei der Endstation Devils Bridge

23 Ausgabe 112 - Dezember 2025 | StEF-Saisonabschluss im Museum – Rege Vereinsaktivität im Herbst Am 26. Oktober 2025 fand wieder der traditionelle Saisonschluss der Eisenbahnfreunde im Technischen Eisenbahnmuseum in Lieboch statt. Neben einer großen Modellbahntauschbörse im Eisenbahnmuseum konnte man mit Bewirtung Abschied vom TEML nehmen. Auch zwei Shuttle-Sonderfahrten mit dem „Roten Blitz“ dem Triebwagen VT 10.02 zwischen Graz und Lieboch wurden wieder angeboten. Außerdem veranstaltete die Marktgemeinde Lieboch am Nationalfeiertag wieder den beliebten Familienwandertag, der immer vom Museum startet. Bereits am 18. Oktober 2025 fand, anlässlich 90 Jahre Busbetrieb bei der GKB, ein großes Busbetriebsstellenfest statt. Bei der Veranstaltung in Stainz konnte man mit drei verschiedenen historischen Bussen oder dem Stainzer Flascherlzug fahren, es gab zudem eine Fahrzeugschau, Kinderprogramm, Bewirtung mit Musik u.a.m. Schon nach Saisonschluss gab es wieder eine Teppichausstellung im Eisenbahnmuseum, wodurch ein erweiterter Besucher:innenkreis angesprochen und damit zusätzliche Einnahmen lukriert werden konnten. Vereinsaktivitäten im Herbst und Winter Der geschäftsführende StEF-Obmann Karl Heinz Luck und sein Team aus neuen sowie bewährten Kräften bemühen sich um Weiterentwicklung. Sie reorganisierten Abläufe und Strukturen im Verein, überarbeiten die Adressdatenbank der Steirischen Eisenbahnfreunde und entwickeln gerade einen Plan für die Museumssaison 2026. Obmann Karl Heinz StEF-Termine Jänner - Mai 2026 StEF-Clubabende: Termine auf Anfrage! 6. Februar 2026 StEF-Jahreshauptversammlung: Die Einladung erfolgt schriftlich! 1. Mai 2026 Saisonstart im Technischen Eisenbahnmuseum in Lieboch: Mit Ausstellungsstart, Modellbahntauschbörse und Bewirtung sowie Shuttle-Sonderfahrten zw. Graz und Lieboch! (geplant) Öffnungszeiten Technisches Eisenbahnmuseum: 1. Mai 2026 - 26. Oktober 2026 MI, FR, SA und SO jeweils 10:30 Uhr - 17:00 Uhr! An allen Feiertagen der Saison geöffnet! Infos & Anmeldungen: www.stef.at bzw. info@stef.at Luck und Ehrenobmann Gottfried Aldrian haben auch bereits einen Antrittsbesuch bei GKB-Geschäftsführerin Dr. Barbara Kleinert absolviert, wobei man sich über den Museumsbetrieb und die Fahrzeugerhaltung austauschte. Ein besonderes Anliegen ist dem Verein dabei, auch weiterhin, die Wiederinbetriebnahme der historischen Dampflokomotive 671 und der Weiterbetrieb des „Roten Blitz“. Kontakt zum Verein Aktuelle Informationen zu den Veranstaltungen und zum Vereinsleben der Steirischen Eisenbahnfreunde finden Interessierte unter www.stef.at oder auf der Facebook-Seite des Vereins. Die Eisenbahnfreunde suchen für den Museumsbetrieb in der Saison 2026 und für Ausstellungsadaptierung im Winter noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer – Kontakt: info@stef.at Text: Redaktion / Foto: StEF Sonderfahrt des StEF mit dem VT10.02 nach Lieboch (Symbolfoto)

RkJQdWJsaXNoZXIy NTgxNjc=