Von der Weststeiermark nach Europa

104 ermark GmbH gegründet. Dieser unterstanden drei weitere Gesellschaften, welche sich ebenfalls touristischen Tätigkeiten widmeten. Die Erfolge dieser Subunterneh - men blieben überschaubar. Auf dem Gelände der Gruben Piberstein und Zangtal entstanden in der Folge Freizeitanlagen. Dazu gehörten unter anderem eine Schieß - sportanlage und ein Badesee. Zusammen mit den Gemeinden Maria Lankowitz und Köflach gründete die GKB auch eine Camping GmbH. Außerdem setzte das Unter - nehmen verstärkt auf die Bereiche Industrieminerale und Dienstleistungen. Fuhrparkmodernisierung und Abhängigkeit von staatlichen Zuschüssen All diesen Bemühungen zum Trotz war die Bahnsparte der GKB immer stärker auf staatliche Zuschüsse angewiesen. Alleine im Jahr 1990 erhielt sie insgesamt 259,8 Millionen Schilling an staatlichen Finanzmitteln. Größte Kostenstelle für den Bund war dabei die Verlustabdeckung. Sie machte mehr als drei Viertel des gesamten Zuschussvolumens aus und war regelmäßig höher als der gesamte Umsatz. Bis 1993 stieg die Summe der staatlichen Hilfeleistung auf 373,6 Millionen Schilling an. Gesetzliche Grundlage für die Unterstützung der GKB war nach wie vor das Pri - vatbahnbegünstigungs-Gesetz aus dem Jahr 1954. Dieses sah auch die durchaus großzügige staatliche Förderung von Eisenbahninfrastrukturprojekten vor. In den Jahren 1993 bis 1995 erhielt die Bahnsparte der GKB daher zu diesem Zweck 126 Millionen Schilling. Vor allem deshalb sank trotz weiterhin ansteigender absoluter Zahlen der Anteil, den die Verlustabdeckung am Gesamtzuschuss einnahm. Wei - tere große Kostenstellen betrafen die beiden Bereiche Güter- und Sozialtarife. Zu Beginn der 1990er-Jahre entschied sich die GKB trotz der tristen Finanzlage, den Eisenbahnfuhrpark zu modernisieren. Daher wurden bei der Simmering-Graz-Pau - ker-Verkehrstechnik 10 Doppelstockwagen und 5 Doppelstocksteuerwagen in Auf - trag gegeben. Die Auslieferung der ersten Exemplare erfolgte am 26. Februar 1993. Damit nahm die GKB in Bezug auf den österreichischen Raum eine Vorreiterrolle ein. Kein anderes Bahnunternehmen setzte zu diesem Zeitpunkt auf Doppelstock - wagen. Die ÖBB zog erst im September 1997 nach. Von den Passagieren wurden die neuen Wagen sofort begeistert aufgenommen. Vor allem der Fahrkomfort sorgte für Zufriedenheit. Dieser war weit höher als beim „Roten Blitz“ oder bei dessen Nachfolgemodell VT 70. Die 1993 angekauften Doppelstockwagen sind auch heute noch im Einsatz. In finanzieller Hinsicht bedeutete die Anschaffung dieser für die damalige Zeit überaus modernen Modelle eine große Belastung für die GKB. Insgesamt belie - fen sich die Kosten auf 300 Millionen Schilling. Um dieses immense Investitions - volumen bewältigen zu können wurde staatliche Hilfe genehmigt. In den Jahren 1993 bis 1998 erhielt die Bahnsparte der GKB daher Bundeszuschüsse in der Höhe

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