Drehscheibe Nr. 96 Dezember 2021

17 Ausgabe 96 - Dezember 2021 | Neuaufnahmen / Diversity | PERSONAL Alban Avdyli Buslenker Katharina Schwar-Glawogger Kundenbetreuerin Nebi Dodaj Buslenker DI (FH) Per Erik J. Nilsson Buslenker Esther Wagner Buslenkerin Lukas Hofer Zugbegleiter i. A. Alexander Steinmüller Buslenker Christian Werdnik Zugbegleiter i. A. Liebe Freund:innen der gendergerechten Sprache! Die sprachliche Gleichstellung findet ihren Höhepunkt in der aktuell korrekt gendergerechten Schreibweise. Der Doppelpunkt “:” ermöglicht das Konstrukt einer besseren und gendergerechteren Welt, denn er ist nicht nur barrierefrei zugänglich, sondern drückt auch durch sogenannte glottale Stopps beim Sprechen sämtliche Geschlechter aus, die sonst nicht repräsentiert wären. Der Doppelpunkt wird reparieren, wo das Binnen-I versagte. Diesmal funktioniert es ganz sicher! Angesichts des wiederkehrenden Equal Pay Day (der Tag im Jahr, an dem Frauen endlich gleich viel verdienen wie Männer) stellt sich die Frage, ob der Doppelpunkt genug Entschädigung für den Rest des Jahres ist. Die nächste Frage, die sich mir stellt ist, warum es eigentlich keinen Equal Gay Day gibt - wäre doch mal irgendwie cool und aus verschiedensten Gründen wohl auch nötig. Gelebte Vielfalt würde meiner Meinung nach eine öffentliche Anerkennung der diversen oder queeren Geschlechter besser ausdrücken als ein simpler Doppelpunkt. Leichter einzusetzen ist jedoch letzterer. Ansonsten müsste sich ja tatsächlich etwas ändern und das funktioniert bekanntlich nicht so leicht (z. B. müssten die Formulare für Eheschließungen geändert oder gar Besuchsrechte anerkannt werden). So gesehen verbessert der Doppelpunkt die Welt ja wirklich, zumindest die bürokratische. Mit ihm man kann weiterhin alle möglichen Menschen in der Realität ausschließen und wenn man nur lange genug korrekt gendert, dann wird sich bestimmt irgendwas ändern. Irgendwann. Vielleicht. Ich denke die echte Akzeptanz der menschlichen Vielfalt verändert die Welt, nicht nur Reden oder Schreiben darüber. Meinungsvielfalt fällt genauso unter Vielfalt und insofern sollten abweichende Meinungen auch bestehen dürfen. Echte Akzeptanz kann demnach nur vom Einzelnen ausgehen und nicht durch eine Sprachregel verordnet werden. Mag.a Kerstin Hernler, MBA Diversitybeauftragte der GKB Vielfalt statt Einfalt oder warum ein Doppelpunkt die Welt auch nicht verbessert

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