Die Geschichte der GKB

Die GKB - 1860

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1860: Der offizielle Bahnbetrieb beginnt

671Der für Anfang April 1860 vorgesehenen Eröffnung der Bahn für den allgemeinen Verkehr stand nun nichts mehr im Weg. Am 2. April fand – mit bestem Erfolg – die kommissionelle technisch-polizeiliche Prüfungsfahrt statt, am 3. April konnte der öffentliche Verkehr aufgenommen werden. Großen Festakt gab es allerdings keinen. Nur die Lokomotive, die um 6.45 Uhr morgens den ersten Zug von Graz nach Köflach führte, war mit dem kaiserlichen Wappen sowie den habsburgischen und steirischen Farben geschmückt und bis an die Mündung des Schlotes mit grünen Kränzen umwunden.

Zu Beginn der offiziellen Inbetriebnahme der GKB-Eisenbahn verkehrte pro Tag zwischen Graz und Köflach auch nur ein einziges Personenzugspaar. In der „Grazer Tagespost“ vom 4. April 1860 konnte man dazu lesen: „Einige Passagiere und die Herren Beamten der Eisenbahn machten gleichsam nur en famille die erste Fahrt mit, von der wir wünschten, dass ihr tausend und abertausend glückliche Fahrten folgen mögen. Doch haben wir schon heute einen wesentlichen Übelstand der Fahrordnung, welche nur ein einziges gemischtes Zugpaar vorsah, zu rügen. Keine Bahn eignet sich nämlich so vollkommen zu Lustfahrten, wie gerade die eröffnete, aber dann müsste auch die Fahrordnung auf diese Kapitaleigenschaft billige Rücksicht nehmen und nicht um 2 Uhr, also in der größten Sonnenhitze zur Heimkehr nötigen. Wenn also überhaupt auf Passagiere und nicht allein auf Kohle Rücksicht genommen wird, so möge man früh ausfahren und abends heimkommen. Überdies dürfte sich an Sonn- und Feiertagen noch ein Lusttrain reichlich rentieren.“

Noch im ersten Betriebsjahr steigerte sich der Verkehr so stark, dass bereits mit 1. Mai ein zweites Zugpaar eingesetzt wurde und der Fuhrpark vergrößert werden musste. Ende September 1860 zählten zu den GKB-eigenen und gemieteten Fahrbetriebsmitteln fünf Lokomotiven samt Tendern, 58 Waggons (darunter sieben Personenwaggons) und ein Schneepflug. Zehn Jahre später waren es acht Lokomotiven, zwölf Personenwaggons, zwei Postwaggons, ein „Kondukteurwaggon“, vier gedeckte Güterwaggons und 150 Kohlenwaggons.

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